China-Rückkehrer kommen in Kaserne
Medizin II Der Termin für den Rückholflug steht aber noch nicht fest. Vor der italienischen Küste saßen wegen eines Verdachtsfalls Tausende auf einem Kreuzfahrtschiff fest
Wuhan/Rom Immer mehr Staaten wollen ihre Bürger aus der stark betroffenen chinesischen Region Wuhan ausfliegen. Auch Deutschland plant eine Rückholaktion, nach bisherigen Schätzungen geht es um rund 90 Bundesbürger. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kündigte an, wer mit einem Flugzeug aus Wuhan ausgeflogen werden möchte, müsse in Deutschland zwei Wochen in Quarantäne. Mitfliegen könne nur, wer symptomfrei sei. Das Flugzeug der Bundeswehr soll in Frankfurt landen. Der Rückholflug war zunächst für Samstag geplant. Sicher ist der Termin aber noch nicht, denn bis zum Donnerstagabend lag für den Rückholflug noch keine Genehmigung der chinesischen Seite vor.
Die Rückkehrer sollen zentral im Luftwaffenstützpunkt Germersheim in Rheinland-Pfalz untergebracht werden. Dort gibt es in einer Ausbildungskaserne medizinische Einrichtungen, um die Menschen zwei Wochen abgeschottet zu betreuen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte: „Das ist eine gute Lösung, um die Rückkehrer, ihr Umfeld und die Gesamtbevölkerung gleichermaßen zu schützen.“Das Ansteckungsrisiko werde so minimiert. Falls sich einer der Betroffenen doch infiziert haben sollte, könne er dort schnell erkannt und gut versorgt werden. Vom Flughafen Frankfurt sind es etwa 100 Kilometer nach Germersheim. Das Rote Kreuz habe Unterstützung bei Logistik, Begleitung und Betreuung
zugesagt, sagte Spahn am Donnerstag.
Unterdessen kam die Entwarnung für tausende Passagiere auf einem Kreuzfahrtschiff vor der italienischen Küste erst am Donnerstagabend:
Auf dem Kreuzfahrtschiff „Costa Smeralda“gibt es keinen Fall des neuartigen Coronavirus. Der Erreger konnte nach Angaben der italienischen Behörden in zwei Tests bei einem chinesischen Ehepaar nicht nachgewiesen werden. Die Menschen durften das Schiff, das im Hafen von Civitavecchia liegt, verlassen.
Wegen des Verdachts auf das Coronavirus waren rund 7000 Menschen – darunter 6000 Passagiere – stundenlang an Bord des Kreuzfahrtschiffes vor der italienischen Stadt Civitavecchia bei Rom festgehalten worden. Eine chinesische Touristin hatte an Bord Fieber und Atemprobleme gehabt – Symptome, die ein Anzeichen für das Coronavirus sein können.