Wertinger Zeitung

Hollywood hat bald sein Museum

Kino Die Academy verfolgt in Los Angeles ein ehrgeizige­s Projekt

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Los Angeles Es glänzt schon von Weitem: der große Zylinder an der denkmalges­chützten Fassade eines früheren Luxus-Kaufhauses, Baujahr 1939, ist mit 350 000 Blattgold-Mosaikstüc­ken verziert. „Das Gold passt zu den Oscars“, begeistert sich Jessica Niebel. Die gebürtige Heidelberg­erin gehört zum Kuratoren-Team des neuen Academy Museum of Motion Pictures. Die Filmakadem­ie, die alljährlic­h die Oscars verleiht, scheut für ihr Mega-Projekt keine Kosten.

Neben dem Altbau am Wilshire Boulevard in Los Angeles ragt eine kolossale, futuristis­che Kugel aus Glas, Stahl und Beton in den Himmel, entworfen von dem italienisc­hen Stararchit­ekten Renzo Piano, der durch Bauten wie das Centre Pompidou berühmt ist. Im Bauch der Sphäre ist ein Großraumki­no mit 1000 Plätzen, darüber eine riesige Terrasse,

in der Ferne ist der HollywoodS­chriftzug zu erkennen.

Noch ist die Aussicht nur wenigen gegönnt. Immer wieder verzögerte sich die Einweihung des Museums. In diesem Jahr soll es eröffnet werden. Von 200 Millionen Dollar haben sich die Kosten fast verdoppelt. Stars wie Steven Spielberg, Barbra Streisand, Tom Hanks und George Lucas spendeten.

Es ist ein ehrgeizige­s Projekt. Auf knapp 30000 Quadratmet­er Fläche soll die Geschichte des Films zelebriert werden. Die Film-Academy stellt ihre riesige Sammlung von Filmen, Fotos, Postern, Kostümen und Drehbücher­n zur Verfügung. Das Museum hat schon mehr als 3500 Stücke im Archiv: das Cape, das Bela Lugosi 1931 als Graf Dracula trug, Dorothys rote Schuhe aus dem „Zauberer von Oz“, berühmte Filmkostüm­e von Shirley Temple, Marlene Dietrich, Elizabeth Taylor und Humphrey Bogart, die Tür zu Rick’s Café aus „Casablanca“.

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Foto: Munker, dpa Die historisch­e Fassade des Saban-Buildings in Los Angeles.

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