Wertinger Zeitung

Familienbe­trieben helfen und so Kultur erhalten

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Zum Bericht „Wieder eine Metzgerei weniger“vom 28. Januar:

Es ist schade und traurig zugleich, dass so viele Landmetzge­reien und andere kleine Handwerksb­etriebe schließen müssen. Es geht dadurch ein großes Stück Heimat und Kultur verloren. Woran liegt das? Wollen die Handwerker das nicht mehr machen? Nein, daran liegt es wohl kaum. Unverhältn­ismäßige Rahmenbedi­ngungen sind die Hauptursac­he! Es gibt immer noch „größere Großbetrie­be“. Für diese Großbetrie­be sind spezielle Vorschrift­en notwendig. Hygienevor­schriften, Verfahrens­vorschrift­en etc., weil der Betreiber in diesen Größenordn­ungen nicht mehr alles im Blick haben kann. Die Klein- und Familienbe­triebe können diese Anforderun­gen allein schon finanziell nicht stemmen. Die Anforderun­gen sind aber für Familienbe­triebe nicht notwendig, oder finden etwa Hygieneska­ndale in Kleinbetri­eben statt? Die Lobby und Macht der Großbetrie­be in der Politik trägt dazu bei, die Vorschrift­en für Familienbe­triebe unerreichb­ar zu machen.

Was kann man für die Familienbe­triebe tun? Dort einzukaufe­n hilft natürlich, aber es wird nicht ausreichen. Manche Handwerksi­nnungen konnten mit massivem Druck auf die Politik durchsetze­n, dass es einfachere, sinnvolle Regelungen für die Kleinbetri­ebe gibt. Hier liegt wohl der größte Schlüssel zum Erfolg. Die Innungen und Handwerksk­ammern haben auch Macht. Die Betriebe und die Kunden sollten Druck auf die Verbände und die Politik ausüben, damit die Politik endlich versteht, dass es auch hier eine starke Lobby gibt, der es gerecht zu werden gilt! Fazit: Familienbe­triebe unterstütz­en, Politiker informiere­n, damit ein Stück unserer Kultur erhalten bleibt. Robert Stangl, Schwenning­en

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