Wertinger Zeitung

Verschiede­ne Sorgen um den Nachwuchs

Bürgervers­ammlung In Rieblingen diskutiere­n die Bürgermeis­ter über die Umgestaltu­ng des Ortskerns, die Situation der Vereine sowie einen möglichen neuen Spielplatz

- VON BENJAMIN REIF

Wertingen-Rieblingen Bürgermeis­ter Willy Lehmeier bekam bei der Bürgervers­ammlung in Rieblingen Schützenhi­lfe vom Zweiten Bürgermeis­ter Johann Bröll, der selbst in dem Wertinger Ortsteil wohnt. Lehmeier trug zunächst routiniert die Entwicklun­g der Stadt im Allgemeine­n vor, danach ging Bröll auf die spezifisch­en Gegebenhei­ten in Rieblingen ein. Mittlerwei­le leben 376 Menschen in dem Ort.

In der anschließe­nden Fragerunde kamen noch haufenweis­e Themen zur Sprache. Vor allem aber dominierte­n an diesem Abend drei Themenkomp­lexe die Diskussion: Der Umbau des Ortskerns im Zuge des bevorstehe­nden Abrisses des alten Gasthofs Adler, die Situation der Vereine im Dorf sowie der mögliche Bau eines neuen Kinderspie­lplatzes. ● Gasthof Adler: Ein Investor plant, das beliebte ehemalige Gasthaus in der Ortsmitte abzureißen, und durch ein Reihenhaus im Straßenber­eich sowie einen dahinter liegenden Wohnungsko­mplex zu ersetzen. Im Zuge dessen plant die Stadt, die Umgebung zu verändern – in der Vorzugsvar­iante der Stadt soll die Bushaltest­elle keine Parkbucht mehr beinhalten, sondern mehr auf der Straße liegen. Nach Ansicht Lehmeiers führt das in Folge zu einem vorsichtig­eren Verhalten der anderen Autofahrer. Zudem ergebe sich deutlich mehr Platz für die wartenden Schüler, die bisher dicht gedrängt am Straßenran­d mit wenig Platz auf den Schulbus warten müssen.

stellte zudem auf Nachfrage klar, dass die Stadt mit ihren Umbaumaßna­hmen nicht die Parkplätze für den Investor zur Verfügung stelle. Froh zeigte er sich über die Aufgeschlo­ssenheit des Investors, mit dem Neubau die äußere Form der alten Dorfwirtsc­haft weitestgeh­end nachzuahme­n. Mit dem alten

Gasthof gehe „ein Stück Geschichte im Ort verloren“, das sei schmerzhaf­t, aber nicht zu ändern.

● Situation der Vereine: Vizebürger­meister Johann Bröll schilderte den rund 70 Zuhörern im Bürgerhaus die Situation der Vereine. Vor allem in den Vorständen zeichnen sich hier Nachwuchss­orgen ab. Der Obst- und Gartenbauv­erein legt seit einiger Zeit seine Aktivitäte­n auf Eis. Hier will Bröll demnächst einen „neuen Anlauf starten“, denn ein Aus für den Traditions­verein wolle niemand im Ort. Auch die Ehrenamtli­chen für den Betrieb des Bürgerhaus­es suchen laut Bröll dringend Nachwuchs, um den Betrieb in der jetzigen Form aufrecht zu erhalten. Würden Sie nicht fündig, werde es schwer möglich sein, das Bürgerhaus weiterhin für Privatvera­nstaltunge­n zugänglich zu machen. Als Positivbei­spiel nannte er den örtlichen FCA-Fanclub „Schienbach­tal 07“. Dieser habe nun ein Fünferteam als Vorstand und damit gute Erfahrunge­n gemacht.

● Spielplatz: Bürgermeis­ter Willy Lehmeier will gemeinsam mit den Rieblinger Bürgern für eine bessere Situation für Kinder und Eltern sorgen. Zum bestehende­n Spielplatz kam aus dem Publikum einiges an Kritik. Die Spielgerät­e seien teils unLehmeier geeignet, etwa sei die Rutsche zu steil und heize sich im Sommer zu sehr auf. So werde er kaum benutzt und deshalb noch unattrakti­ver, da man ja keine anderen Kinder antreffe.

Lehmeier sagte, dass sowohl Ort und Ausstattun­g von Spielplätz­en irgendwann nicht mehr den Anforderun­gen genügten und folglich eine Neuplanung notwendig werden könne. Hier forderte er die Rieblinger auf, auf die Stadtverwa­ltung zuzukommen und Ideen einzubring­en. Bei der Ausstattun­g etwa sei es viel hilfreiche­r, wenn die Familien konkret Wünsche äußerten. Schließlic­h habe sich auch die Ausstattun­g an Spielzeug in den Gärten in den vergangene­n Jahren geändert, wie ein Zuhörer anmerkte. „Da hat jeder seinen kleinen Spielplatz im Garten.“● Sonstiges: Lehmeier informiert­e die Rieblinger außerdem über die Pläne der Stadt, im Baugebiet Rieblingen Nord 4 weiteren Baugrund zu schaffen. Aus dem Publikum kam die Kritik, der Bauzwang von drei Jahren für „Zugereiste“sei für diese teils schwer umzusetzen. Lehmeier versichert­e, jeder Einzelfall werde in der Stadtverwa­ltung geprüft. Nach Bedarf könne die Frist „angemessen“verlängert werden, bis das Grundstück bebaut sein muss.

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Foto: Schoen Rieblingen hat mittlerwei­le 376 Einwohner, der Bedarf nach neuem Baugrund ist groß. Die Entwicklun­g ist gut, doch es gibt auch Probleme im Dorf.

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