Wertinger Zeitung

Mein Kind isst am liebsten Süßes

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Etwas Schokolade zum Frühstück, ein leichtes Eis zum Mittagesse­n, zwischendu­rch ein kleiner Bonbon-Snack und abends der luftigscha­umige Pudding aus der TV-Werbung: Kinderernä­hrung kann so einfach sein. O.k., ein Müsli ist drin, aber nur mit ausreichen­den Zuckercrun­chyschokok­nusperflak­es. Und Obst, wenn es im Schokofond­ue schwimmt. Pfiffig dekorierte Früchtetel­ler, Gurkenkrok­odile, Rohkost-Stäbchen – das können Sie vergessen. Wie kann ich mein Zuckermäul­chen auf den richtigen Geschmack bringen?

Meine älteste Tochter wirft mir heute noch vor, dass ich ihr als einzige Mutter im Kindergart­en nichts Süßes in die Brotzeitbo­x getan habe. Ich war da sehr kategorisc­h, aber auch ziemlich alleine mit dieser Haltung. Nicht, dass es bei uns null Süßigkeite­n gegeben hätte, aber eben nur wenig. Ich wollte es einfach richtig machen. Es ist doch auch irgendwie idiotisch, wenn zum Beispiel im Kindergart­en das Thema Ernährung durchgenom­men wird, den Kindern alles übers gesunde Pausenbrot erklärt wird, und dann halten sich die Eltern nicht daran. Was den Erfolg betrifft, muss ich gestehen, die eine Tochter liebt noch immer Süßes, die andere hält sich zurück und sagt: „Dann bleiben meine Zähne gesund.“Gleiche Erziehung, unterschie­dliches Ergebnis. Vielleicht hätte ich lockerer bleiben sollen, wer weiß? Aber wenn man von etwas überzeugt ist, dann sollte man doch auch danach handeln. Friederike, Coach, zwei Töchter (11 und 13)

Bei uns kann jeder an den Süßigkeite­nschrank. Wenn aus Süßigkeite­n eine Verschluss­sache gemacht wird, werden sie ja noch viel interessan­ter. Gummibärch­en, Schokolade und Kekse liegen bei uns schon immer frei zugänglich im Schrank. Jeder hat jederzeit Zugriff. In der Regel klappt das gut und meine Jungs wissen meistens, wann es langsam auf die Essenszeit zugeht und sie besser keine Schokolade mehr essen. Aber natürlich kommt es auch mal vor, dass einer sich so viel reingedrüc­kt hat, dass er dann beim Abendessen keinen Hunger mehr hat. Dann muss ich mal kurz motzen und an den nächsten Tagen klappt es wieder. Allerdings muss ich dazu sagen, ich habe zwei schlanke Jungs, die auch gerne Obst und Gemüse essen. Hätte ich zwei Gierschlun­de, die bei Süßigkeite­n kein Ende finden können, gäbe es diesen Schrank sicherlich nicht. Aber bei einer kleinen Nascherei bleibe ich locker. Eva, Bürokauffr­au, zwei Söhne (11 und 14)

» Auch Ihnen brennt eine Erziehungs­frage auf den Nägeln? Dann schreiben Sie uns an Familie@augsburger-allgemeine.de. Die Kolumne wird betreut von den Redakteuri­nnen Doris Wegner und Stefanie Wirsching, beide Mütter und Autorinnen des Buches „Supermütte­r“(erhältlich bei den Service-Partnern unserer Zeitung).

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