Die Stasi wollte alles wissen
Dieser Dienst spionierte im Ausland. Und er bespitzelte Bürger im eigenen Land. Der Name: Ministerium für Staatssicherheit. Kurz: die Stasi. Gegründet wurde sie vor 70 Jahren
Deutschland, wie wir es heute kennen, ist noch gar nicht so alt. In diesem Jahr feiert das Land erst seinen 30. Geburtstag! Davor war es in zwei Staaten geteilt: die Bundesrepublik Deutschland und die Deutsche Demokratische Republik, abgekürzt DDR. Wie in vielen anderen Ländern gab es auch in der DDR einen Geheimdienst: das Ministerium für Staatssicherheit, kurz Stasi genannt.
Die Methoden zermürbten die Menschen nach und nach
Die Stasi-Agenten spionierten zum Beispiel in anderen Ländern. Dort beobachteten sie wichtige Politiker, Leute beim Militär und auch Unternehmen. „Die Stasi war aber nicht nur ein Geheimdienst, sondern auch eine Geheimpolizei“, erklärt der Fachmann Norman Kirsten. Und als solche bespitzelte die Stasi auch die eigenen Bürger! Sie ließ Leute beobachten, die etwas Kritisches über die DDR sagen könnten. Die Stasi spionierte zum Beispiel Musiker und Künstlerinnen aus. Auch Sportlerinnen und Sportler, Forscherinnen und Forscher, Kirchenleute und Jugendliche gehörten dazu. Jeder konnte beobachtet werden!
Dabei ging die Stasi richtig brutal vor. Sie ließ Menschen entführen, wegsperren oder in Arbeitslager stecken. Am Anfang geschah das so, dass es jeder sehen konnte. Später nutzte die
Geheimpolizei andere fiese Methoden. Das hat unter anderem mit dem Jahr 1975 zu tun. Damals unterzeichnete die DDR auf einer internationalen Konferenz eine Erklärung, dass sie die Menschenrechte anerkennt. Menschen ganz offen fertigzumachen, wurde dann für die Stasi schwierig. „Deshalb fing man damit an, die Leute auf andere Art zu verfolgen“, erklärt Norman Kirsten. Und das funktionierte beispielsweise so: Man brach in die Wohnung ein und stellte Sachen um, um die Leute zu verunsichern. Man versetzte die Leute plötzlich an einen anderen Arbeitsplatz in einer anderen Stadt. Oder man streute Gerüchte, dass derjenige ja selbst für die Stasi arbeitet! „Die Stasi nannte das Zersetzung“, sagt Norman Kirsten. Auf diese Weise konnte die Geheimpolizei den Ruf der Leute zerstören. Und sie erzeugte Misstrauen. Das hatte oft zur Folge, dass sich Freunde oder auch die Familie abwandten. „Das zermürbte die Menschen nach und nach und machte sie kaputt“, sagt der Experte. Viele Leute wurden von der Stasi auch verhaftet und lange ins Gefängnis gesperrt.
Zum Glück gibt es die Stasi heute nicht mehr. Es ist nun 70 Jahre her, dass die Stasi gegründet wurde. 40 Jahre lang arbeiteten die Stasi-Mitarbeiter in der DDR. Dann trat die DDR vor 30 Jahren der Bundesrepublik Deutschland bei und Deutschland wurde ein Staat. Und die Stasi wurde aufgelöst. (dpa)
Fridays for Future – davon hat inzwischen fast jeder gehört. Unter diesem englischen Ausruck gehen Schülerinnen und Schüler freitags nicht zum Unterricht, sondern auf die Straße und demonstrieren dort. Auf diese Weise wollen sie sich für den Klimaschutz einsetzen. Der Ausdruck „for Future“bedeutet übersetzt „für die Zukunft“. Ihn benutzen aber nicht nur Schüler. Auch bei anderen Gruppen wurde er aus demselben Grund beliebt. So haben sich zum Beispiel die Omas for Future gegründet und die Scientists for Future. Scientist (gesprochen: Saientist) ist das englische Wort für Wissenschaftler. „For Future“ist durch die Demos zu einem Ausdruck für klimabewusstes Handeln geworden. Deshalb wählten ihn Sprachforscher am Dienstag zum Anglizismus des Jahres 2019. Ein Anglizismus ist ein Begriff auf Englisch, der auch in der deutschen Sprache verwendet wird. (dpa)