Bye-bye, Verbrenner
Neuvorstellung Den Smart gibt es ab sofort nur noch elektrisch. Besonders weit kommt er nicht
Schall und Rauch aus dem Auspuff – das ist beim neuen Smart jetzt in der Tat Schall und Rauch. Denn den kultigen City-Flitzer gibt es ab sofort nur noch rein elektrisch. Als erster Fahrzeugproduzent überhaupt stellt Daimler eine ganze Modellreihe von Verbrenner auf umweltfreundlichen Antrieb um.
Originell im Design, drollig im Aussehen erblickte der Bonsai-Benz anno 1998 das Licht der Auto-Welt. Der jetzt vorgestellte Flitzer ist zwar nicht der Letzte seiner Art, aber der Letzte, der allein von Mercedes-Benz verantwortet wird. Schon das nächste Modell, das 2022 kommt, wird vom neuen fünfzigprozentigen chinesischen JointVenture-Partner Geely in „enger“
Zusammenarbeit entwickelt. Es wird ein eigenständiges Modell werden. Vermutlich ein kleiner SUV.
Bye-bye, Verbrenner! Die Zeiten, als unter der Motorhaube diverse Benziner (in der Brabus-Version 102 PS) oder der kleinste Seriendiesel der Welt (0,8 Liter Hubraum) werkelten, sind passé. Mutig: Denn von den 117000 Smarts, die im vergangenen Jahr verkauft wurden, waren nur 18 400 Elektroautos.
Auf diese bereits bekannte Technik setzt man auch beim neuen Smart: Schmale 133 Kilometer nach WLTP – weiter kommt man mit der Akku-Kapazität von 17,6 kWh nicht. Das Aufladen dauert selbst mit dem 1000 Euro teuren 22-kWLader mindestens 40 Minuten, an der Haushaltssteckdose sechs Stunden. Bei unseren Testfahrten verbrauchten wir trotz Eco-Modus rund 18 kWh, was etwa sechs Euro auf 100 Kilometern entspricht.
Auch beim Design hat sich wenig getan. Reduzierter und minimalistisch soll es sein, ist aber tatsächlich nur einen Tick glatter. Der Kühlergrill ist nach unten gerutscht. Allenfalls die Rückleuchten in 3-D-Optik wirken progressiv.
Dafür haben sich die Entwickler auf das digitale Innenleben gestürzt. Es gibt einen digitalen Schlüssel, den man teilen und per Smartphone verschicken kann. Im jeweiligen Zeitfenster kann der Empfänger dann das Auto nützen. Ideal für die Familie, aber auch ein kommerzieller Verleih ist möglich. Das ist kostspielig bei der Versicherung; Daimler will dafür jedoch eine eigene günstige Lösung anbieten. Eine Parklücken-Erkennung ist in Vorbereitung und soll in Echtzeit die nervige Sucherei erleichtern.
Preislich startet der Zweisitzer bei 21940 Euro, das Cabriolet bei 25 200 Euro. Und den Viersitzer bekommt man schon für 22600 Euro. Abzüglich der Umweltprämie von 6000 Euro bekommt man damit ein erschwingliches E-Auto.
Das gilt allerdings auch für die Konkurrenz. Der e-Up von Volkswagen kostet in der Basis nur 35 Euro mehr, schafft dafür aber bis zu 260 Kilometer Reichweite.