Landsberg feiert Lauterbach
Kino Festivalmacher widmen ihm eine Trophäe. Was sagt der Schauspieler? „Wenn Ehrenpreise nach einem benannt werden, wird die Luft dünn“
Landsberg Die siebte Auflage des Snowdance Independent Film Festivals in Landsberg am Lech ist vorbei. Am Samstagabend, dem vorletzten Veranstaltungstag, erlebte das Festival im Stadttheater traditionell seinen Höhepunkt. Gleich in fünf Kategorien wurden diesmal Preise vergeben – auch vom Landsberger Tagblatt, einer unserer Heimatausgaben. Den größten Auftritt hatte Schauspieler Heiner Lauterbach.
Er war in den vergangenen Jahren immer wieder dabei – als Schirmherr oder als Festivaldirektor. Vor einigen Wochen erst wurde er von Ministerpräsident Markus Söder mit dem Bayerischen Film-Ehrenpreis ausgezeichnet. Jetzt kommt eine weitere Auszeichnung hinzu: der Ehrenpreis des Snowdance Independent Film Festivals. Er wurde erstmals an eine Persönlichkeit vergeben, die sich besonders um den Independentfilm, sprich das unabhängige Kino, verdient gemacht hat. Tom Bohn, Festivalchef und Regisseur unter anderem beim „Tatort“aus Ludwigshafen, kennt Lauterbach schon lange. „Er ist einer, der für mich umsonst gespielt hat“, sagte Bohn. Der Preis werde auch nach Lauterbach benannt und soll in Zukunft jedes Jahr vergeben werden. „Es ist ein Zeichen, dass man alt wird, wenn man Ehrenpreise bekommt. Wenn sie nach einem benannt werden, wird die Luft wirklich dünn“, meinte Lauterbach schmunzelnd, freute sich aber sichtlich über die Auszeichnung.
Aus dem Strahlen heraus kamen auch die anderen Preisträger nicht – Gregory Kirchhoff zum Beispiel. Der junge Filmemacher ist verantwortlich für Drehbuch und Regie bei „Baumbacher Syndrome“mit Tobias Moretti in der Hauptrolle. In Anwesenheit von Alexandra Holland, Herausgeberin der Augsburger Allgemeinen, erhielt Kirchhoff den mit 2000 Euro dotierten Preis für den besten Langfilm. Gestiftet hat den Preis das Landsberger Tagblatt.
Das Snowdance Independent Film Festival findet seit 2014 in Landsberg statt und erfreut sich internationaler Beliebtheit. In diesem Jahr reichten unabhängige Filmemacher aus 45 Ländern insgesamt 342 Streifen ein. Gezeigt wurden 20 Langfilme und etliche Kurzfilme sowie Dokus.
Alte Kumpels: Preisträger Lauterbach (links) und Festivalchef Bohn.