Panther bleiben zu Hause eine Macht
Heimsieg Das 2:1 gegen die Krefeld Pinguine war ein hartes Stück Arbeit. Ein Verteidiger verdoppelt sein Tore-Konto innerhalb von vier Tagen
Augsburg Das war ein hartes Stück Eis-Arbeit: Mit 2:1 (1:0, 0:0, 1:1) bezwingen die Augsburger Panther die Krefeld Pinguine, die sich trotz ihrer prekären Finanz-Situation kämpferisch präsentieren. „Unser gutes Unterzahlspiel war heute entscheidend. Wir hatten einige gute Chancen auf das 2:0 oder 3:0. Dann wäre es etwas leichter für uns gewesen. Aber wichtig sind die drei Punkte für uns“, sagte Augsburgs Trainer Tray Tuomie nach dem sechsten Heimsieg in Folge.
Die Krefelder stehen finanziell am Abgrund. Wegen Streitigkeiten unter den Gesellschaftern ist die Zukunft völlig offen. Geschäftsführer Matthias Roos erklärte vor wenigen Tagen, dass er angesichts eines Lochs in der Kasse von rund einer Million Euro den Insolvenzantrag „in dieser Woche“noch nicht stellen muss.
Am Montag beginnt eine neue Zitter-Woche. Vom Chaos hinter den Kulissen zeigen sich die Profis unbeeindruckt wie das 8:2 am Freitag gegen den Tabellenachten Kölner Haie beweist. Der Klub hat die Vertragsgespräche angesichts der ungewissen Zukunft auf Eis gelegt, doch jeder Einzelne will sich empfehlen – für die Konkurrenz oder vielleicht doch für eine Vertragsverlängerung, falls der KEV überlebt. Außerdem erhielten die Profis bisher ihr Gehalt, die nächste Zahlung steht am 15. Februar an. „Hut ab, was bei denen alles passiert. Die Mannschaft geht aufs Eis und spielt trotzdem gutes Eishockey“, lobte Tuomie den Gegner.
Mit einem Schuss in den rechten Winkel brachte Brady Lamb seine Mannschaft in der 17. Minute 1:0 in Führung. Der AEV-Verteidiger glänzt kurz vor der LänderspielPause als Torjäger. Zwei Treffer hatte der Kanadier beim 4:5 nach Verlängerung zuletzt gegen München erzielt. Nun hängte Lamb sein sechstes Saisontor dran und verdopseine Saisonausbeute innerhalb von vier Tagen.
Im zweiten Drittel erspielten sich die Gastgeber vor 5462 Zuschauern im Curt-Frenzel-Stadion die besseren Chancen, doch im Abschluss zielten die Panther zu oft in die Tormitte anstatt in die Ecken. Auch die Rheinländer, die von gut 100 gelbschwarz gekleideten Fans tapfer unterstützt wurden, blieben mit Kontern gefährlich.
Die Augsburger warfen sich jedoch leidenschaftlich in die Schüsse und blockten viele Versuche ab, bevor Torwart Olivier Roy eingreifen musste. Eine effektive, aber auch schmerzhafte Abwehr-Taktik. In der 47. Minute jubelten die AEVFans zum zweiten Mal an diesem Familientag unserer Zeitung. Vergebens. Der Puck lag zwar hinter der Linie, jedoch hatte Adam Payerl im Stil von Gerd Müller die Hartgummischeibe mit dem Schlittschuh ins Tor gekickt. So dürfen im Eishockey keine Tore erzielt werden. Danach ließ zunächst Torjäger Payerl ein Solo ungenutzt.
Wenig später vertändelten Fraser, Gill und Trevelyan eine Dreigegen-null-Situation. Wer derart fahrlässig mit seinen Chancen umgeht, den bestrafen auch krisengepelte beutelte Pinguine. Ab der 50. Minute spielten die Panther eine Drei-gegen-fünf-Unterzahl und kassierten schnell den 1:1-Ausgleich durch Philipp Bruggisser. In eigener Überzahl gelang Scott Kosmachuk das 2:1 (58.). Am Ende retteten die Augsburger den Vorsprung trotz Unterzahl über die Zeit und gehen mit einem weiteren Heimerfolg in die einwöchige Länderspielpause.
Augsburger Panther Roy – Haase, McNeill; Rogl, Lamb; Valentine, Sezemsky; Tölzer – Trevelyan, Gill, Fraser; Schmölz, Stieler, Payerl; Hafenrichter, LeBlanc, Kosmachuk; Holzmann, Mayenschein, Sternheimer