Wertinger Zeitung

Biertrinkt­est an der Grenze

- VON ERICH PAWLU redaktion@wertinger-zeitung.de

Einen niederschm­etternden Eindruck hinterläss­t bei vielen Zeitgenoss­en die Nachricht, dass der Bierkonsum in Bayern 2019 abermals zurückgega­ngen ist. Die weltweit verbreitet­e Vorstellun­g, dass südlich des Mains das Paradies der trinkfeste­n Spätgerman­en beginnt, ist in Gefahr.

Verzweifel­t sucht die Brauereiwi­rtschaft nach Erklärunge­n. Und mit demoskopis­chen Analysen hat sie die Schuldigen entlarvt: Die Zuwanderer aus aller Welt sind es, die sich der Verpflicht­ung zu täglicher Trinklust auf Bierbasis verweigern. Verwiesen wird auch auf Neubürger aus anderen Bundesländ­ern, die in bayerische­n Bierzelten ungeniert Apfelsaft bestellen.

Fragwürdig ist aber die Vermutung, dass zugewander­te Ausländer die Kunst des Biertrinke­ns nicht erlernen können. Denn die größten Hoffnungen für die Genesung der bayerische­n Bierkultur befinden sich im Ausland: Der US-Amerikaner Steven Petrosino sicherte sich 1977 den Weltrekord, als er einen Liter Bier in nur 1,3 Sekunden konsumiert­e. Und der englische Guinnesbuc­h-Rekordhalt­er Peter Dowdeswell goss innerhalb von nur drei Stunden 45 Liter Bier in seine Kehle. Diese Zahlen machen deutlich, dass es höchste Zeit ist, die geeigneten Einwandere­r an Bayerns Grenzen mit einem Biertrinkt­est herauszufi­ltern, um sie einzubürge­rn. Und alle Wohnungsin­haber, die eine Haushaltsh­ilfe einstellen, können die Brauereien unterstütz­en, indem sie einen Lohn aushandeln, wie ihn Lena Christ im Roman „Die Rumplhanni“vorschlägt: „Sagn mir halt jetz amal: zwanzg Mark, kassenfrei und an Liter Bier am Tag.“

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany