Biertrinktest an der Grenze
Einen niederschmetternden Eindruck hinterlässt bei vielen Zeitgenossen die Nachricht, dass der Bierkonsum in Bayern 2019 abermals zurückgegangen ist. Die weltweit verbreitete Vorstellung, dass südlich des Mains das Paradies der trinkfesten Spätgermanen beginnt, ist in Gefahr.
Verzweifelt sucht die Brauereiwirtschaft nach Erklärungen. Und mit demoskopischen Analysen hat sie die Schuldigen entlarvt: Die Zuwanderer aus aller Welt sind es, die sich der Verpflichtung zu täglicher Trinklust auf Bierbasis verweigern. Verwiesen wird auch auf Neubürger aus anderen Bundesländern, die in bayerischen Bierzelten ungeniert Apfelsaft bestellen.
Fragwürdig ist aber die Vermutung, dass zugewanderte Ausländer die Kunst des Biertrinkens nicht erlernen können. Denn die größten Hoffnungen für die Genesung der bayerischen Bierkultur befinden sich im Ausland: Der US-Amerikaner Steven Petrosino sicherte sich 1977 den Weltrekord, als er einen Liter Bier in nur 1,3 Sekunden konsumierte. Und der englische Guinnesbuch-Rekordhalter Peter Dowdeswell goss innerhalb von nur drei Stunden 45 Liter Bier in seine Kehle. Diese Zahlen machen deutlich, dass es höchste Zeit ist, die geeigneten Einwanderer an Bayerns Grenzen mit einem Biertrinktest herauszufiltern, um sie einzubürgern. Und alle Wohnungsinhaber, die eine Haushaltshilfe einstellen, können die Brauereien unterstützen, indem sie einen Lohn aushandeln, wie ihn Lena Christ im Roman „Die Rumplhanni“vorschlägt: „Sagn mir halt jetz amal: zwanzg Mark, kassenfrei und an Liter Bier am Tag.“