Von Star-Wars-Truppen bis zum Nonnenkloster
Fasching Die Gesellschaften von „Under oiner Kapp“unterhalten wieder die Wertinger Faschingsballbesucher mit ausgefallenen Showeinlagen und Kostümen. Die Zuschauer werden auf eine große Zeitreise mitgenommen
Wertingen Es war wieder ein rundum gelungener und mitreißender Galaabend in der Wertinger Stadthalle. Die fünf Faschingsgesellschaften von „Under oiner Kapp“(UOK) mit ihren Tollitäten gaben sich am Freitag die Ehre und brachten ihre packenden Shows auf die Bühne. Durch den Abend führte auf versierte Weise, wie in den Jahren zuvor, Marion Buk-Kluger. Die Zweite Vizepräsidentin der Interessengemeinschaft begrüßte das Publikum und erwähnte, dass der Abend für sie ja schon ganz gut begonnen hatte. „Ausgerechnet jetzt bricht mir ein Absatz ab“, bemerkte sie lachend auf der Bühne. Unterstützt – oder besser gesagt, gestützt – wurde sie von ihren Vorstandskollegen, dem Präsidenten Holger Franz und dem Ersten Vizepräsidenten Thomas Liebert. „Es ist toll, dass wieder so viele Mäschkrer da sind“, sagte Franz. Unter den Maskierten im Publikum gab es einige ausgefallene Kreationen, so war unter anderem Bürgermeister Willy Lehmeier als „Boandlkramer“fast nicht wiederzuerkennen.
Den Anfang machte die Gruppe mit der weitesten Anreise. Der CCK Fantasia aus Königsbrunn entführte die Zuschauer unter dem Motto
„Verborgene Schätze“in die Zeit der Wikinger, tauchte ab zur versunkenen Stadt Atlantis und unternahm eine Reise ins Reich der Ägypter zu einer Stadt aus purem Gold.
Die Augspurgia ließ zum zehnjährigen Bestehen die vergangenen Programme noch einmal Revue passieren und unternahm mit „Augspurgia’s Greatest Show“einen beeindruckenden Streifzug durch die Filmund Theatergeschichte, von Broadway-Klassikern über das MarvelUniversum bis hin zu Star Wars. Zuvor erschien Marion Buk-Kluger auf der Bühne in ihrem wohl auffallendsten Kostüm des Abends: Sie kündigte die Augspurgia in Gestalt eines Stormtroopers an, einer Figur aus der „Star Wars“-Reihe.
Auf ähnlichem Gebiet bewegte sich die Lechana aus Gersthofen. Unter dem Motto „Musicals 2020 reloaded“bekam das Publikum zum 50-jährigen Bestehen Ausflüge in verschiedenste Musicalklassiker geboten, unter anderem angelehnt an „Sister Act“, „Rocky“, „Mamma Mia“oder „Aladdin“, untermalt mit den dazugehörigen Hits.
Weiter ging es mit dem FFC Augsburg, der unter einem wortwörtlich verrückten Motto auftrat. Beim „Crazy Circus“brillierten die Tänzer in der Manege mit akrobatischen und choreografischen Meisterleistungen, inspiriert von irischer, russischer und französischer Zirkuskunst.
Musikalisch vielfältig war der letzte Beitrag des Abends, „Sound of Music“der Narrneusia aus Neusäß. Die Mitwirkenden unternahmen in thematisch ideal abgestimmten Kostümen eine Zeitreise durch die Musikgeschichte der vergangenen 100 Jahre. Von den goldenen 20er- und 30er-Jahren, heißen Pin-Up-Girls und US-Army-Soldaten der 40er-, über Lederjacke und Petticoat zu Jailhouse Rock, dem Rock der 60er-, 70er- und 80er-Jahre bis hin zum Hip-Hop der 90er und 2000er und den Hits von heute. Eine besondere Tradition der letzten Jahre wurde auch dieses Mal wieder gepflegt. So verlieh jede Gesellschaft einen Orden an eine oder mehrere Personen, die sich um den Wertinger Fasching verdient gemacht haben.
Zwischen den Darbietungen und bis zum äußersten Ende sorgte die Partyband „Ricardo’s“für gute
Stimmung und eine stets prall gefüllte Tanzfläche. Von Oldies über fetzige Schlager bis hin zu Tanzklassikern und aktuellen Hits bot das Repertoire für jeden Geschmack etwas.
Buk-Kluger, die auch hinter den Kulissen prägend mitwirkt, war zum Schluss restlos zufrieden. „Es war zwar anstrengend, aber vor allem wieder extrem kurzweilig. Ich glaube, dass es den Zuschauern genauso gut gefallen hat wie mir“, sagte sie. Frischen Wind ins Faschingstreiben zu bringen, auch mit den Veranstaltungen von UOK, ist eines ihrer großen Anliegen. „Ich bin schon von Kindheit an eng mit dem Fasching verbunden und möchte die Freude und den Spaß im Fasching mit möglichst vielen Leuten teilen.“Ihre besondere Verbundenheit mit dem UOK drückte Buk-Kluger auch durch die vielfältige und genau abgestimmte Garderobe aus. „Ich bespreche mich jedes Jahr aufs Neue mit den Faschingsgesellschaften und suche meine Kostüme passend zu den einzelnen Mottos aus. Das ist gar nicht so einfach, denn manche Mottos sind ähnlich und es wäre langweilig, wenn ich dasselbe Kostüm mehrmals tragen würde.“
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Bilder der Veranstaltung gibt es auf wertinger-zeitung.de/bilder