Wertinger Zeitung

Mut, Liebe und Herzblut

Fasching Die Hallo Wach feiert ihr 55-jähriges Bestehen mit einer Reise durch die Vereinsges­chichte

- VON ANDREA KNAUS

Dillingen Es funkelt und glitzert, soweit das Auge reicht. Die Kleider der Besucher und Aktiven gleicherma­ßen wie die Gesichter der Träger. Und dafür gibt es einen großartige­n Anlass: Die Faschingsg­esellschaf­t Hallo Wach aus Donaualthe­im feiert ihr 55-jähriges Bestehen. Zu diesem Fest kommen am Samstagabe­nd zahlreiche Gäste, darunter geladene Ehrengäste, in den Dillinger Stadtsaal – angefangen von einigen Stadträten über Vertreter der anderen Faschingsg­esellschaf­ten im Landkreis bis hin zu ehemaligen Tänzerinne­n und Tänzern sowie Prinzenpaa­ren.

Vorbereite­t haben diesen besonderen Abend federführe­nd Jochen Bucher, Präsident des Vereins, sowie Jürgen Kummer, sein Vorgänger. Diese führen auch durch den Abend. Der Ersten Vorsitzend­en Alexandra Hummel ist die Erleichter­ung anzumerken: „Ich würde es nervlich nicht schaffen“. Glückwünsc­he gibt es zahlreiche. Diese flimmern zusammenge­fasst in einem Video über den Bildschirm. Zu den Gratulante­n zählen unter anderem Dillingens Oberbürger­meister Frank Kunz, Landrat Leo Schrell genauso wie die aktuellen Tänzer sowie Präsidente­n des kleinen und großen Hofstaats.

Der Abend soll eine Reise durch die gesamte Vereinsges­chichte werden. Zu Beginn geben die Gruppen des großen Hofstaats ihr Programm zum Besten. Die Mädchen der Prinzengar­de strahlen in ihren neuen leuchtend roten Kostümen – anlässlich des Jubiläumsj­ahres wurde die Garde neu ausgestatt­et. Mit dem Prinzenpaa­r regieren in dieser besonderen Saison zwei langjährig Aktive: Prinzessin Susanne I. (Reiter) und Prinz Alexander I. (Ruthart). Der Showtanz knüpft mit seinem Tanz unter dem Motto „Arm und Reich“an gelungenen Darbietung­en der vergangene­n Jahre an und begeistert das Publikum.

Als der Vorgängerp­räsident Jürgen Kummer auf die Bühne kommt, beginnt die Showtanzre­ise durch die Vergangenh­eit. Insgesamt zwölf Tänze aus den vergangene­n Jahrzehnte­n wurden wieder „zum Leben erweckt“. Zirkus, Grease, Aladin, Mexico, Eis am Stiel und noch viele mehr – zu diesen Mottos erleben einige ehemalige Tänzer ihr Comeback auf der Bühne. Dafür wurde laut Kummer fleißig trainiert, jedoch: „Unserem Ziel sind wir immer treu geblieben – der Spaß steht im Vordergrun­d“. Das ist allen Menschen an diesem Abend anzumerken, das Publikum klatscht und jubelt.

Auch in der Büttenrede unter dem Motto „Früher, gestern, heute“geht es nostalgisc­h zu: Die ehemaligen Präsidente­n Robert Röger, der zugleich auch Gründungsm­itglied des Vereins ist, Manuela Kapfer und Jürgen Kummer lassen die Vereinsges­chichte Revue passieren. So gab es Zeiten, in denen es nur einen Hofnarr gab. Kapfer berichtet über volle Kinderbäll­e und gut gefüllte Kassen. Kummer sei eher widerwilli­g Prinz geworden, später folgte das Amt des Präsidente­n. Rückblicke­nd habe er dort – wie viele andere – einige Freunde gefunden und schaue stolz, aber schmunzeln­d zurück. Der Verein biete eine Bühne für Groß und Klein. Hier seien alle mit Mut, Liebe und Herzblut dabei. „Ich bin stolz, ein Mosaikstei­n der Hallo Wach zu sein.“

Auch die Donaualthe­imer Egauzeißer­l, der vereinseig­ene „Männerchor“, besingen die schöne Zeit der vergangene­n Jahre. Mit dabei: Hubert Bayer am Saxophon – er komponiert­e vor Jahren ein eigenes Lied für die Gesellscha­ft, welches natürlich nicht fehlen darf – sowie Annette Mesch an der Gitarre. Als der Dirigent der Truppe (Kummer) die Prinzenpaa­re auffordert, mitzusinge­n, ist die Stimmung im Saal ausgelasse­n und fröhlich: Die Besucher schunkeln und singen lautstark mit.

In einer weiteren kurzweilig­en Pause kann beispielsw­eise zur bewährten Band „Amadeus“getanzt oder die Ausstellun­g der Kleider der kleinen Prinzenpaa­re im Foyer des Stadtsaals bestaunt werden.

Dann ist es Zeit für den Höhepunkt des Abends: Über 50 Personen, die schon einmal als Prinzessin oder Prinz die Faschingsg­esellschaf­t regierten, sind an diesem Abend in den Stadtsaal gekommen. Von diesen schreiten nun 20 Prinzenpaa­re in der Originalro­be von damals auf die Bühne. Nach einem gemeinsame­n Walzer und der Ordenüberg­abe kommt spontan Stadtpfarr­er Wolfgang Schneck auf die Bühne: „Danke im Namen des gesamten Publikums für diesen tollen Abend!“Diesem Dank schließt sich das Publikum mit einem lang anhaltende­n Applaus an und feiert zur Musik von „Amadeus“weiter.

 ?? Fotos: Andrea Knaus ?? Noch einmal ins Kostüm von damals geschlüpft: Über 50 ehemalige Prinzessin­nen und Prinzen sind der Einladung zum Jubiläumsb­all gefolgt. 20 Prinzenpaa­re präsentier­ten ihre Robe von damals und fegten bei einem gemeinsame­n Walzer übers Parkett des Stadtsaals.
Fotos: Andrea Knaus Noch einmal ins Kostüm von damals geschlüpft: Über 50 ehemalige Prinzessin­nen und Prinzen sind der Einladung zum Jubiläumsb­all gefolgt. 20 Prinzenpaa­re präsentier­ten ihre Robe von damals und fegten bei einem gemeinsame­n Walzer übers Parkett des Stadtsaals.
 ??  ?? Ein Einblick hinter die Kulissen der Faschingsg­esellschaf­t: Die drei ehemaligen Präsidente­n Manuela Kapfer, Robert Röger und Jürgen Kummer bei ihrer Büttenrede.
Ein Einblick hinter die Kulissen der Faschingsg­esellschaf­t: Die drei ehemaligen Präsidente­n Manuela Kapfer, Robert Röger und Jürgen Kummer bei ihrer Büttenrede.
 ??  ?? Zum Motto „Eis am Stiel“wurde im Jahr 2015 getanzt. Viele weitere ehemalige und aktuelle Tänzerinne­n und Tänzer gaben Showtänze aus früheren Jahren zum Besten.
Zum Motto „Eis am Stiel“wurde im Jahr 2015 getanzt. Viele weitere ehemalige und aktuelle Tänzerinne­n und Tänzer gaben Showtänze aus früheren Jahren zum Besten.

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