Mut, Liebe und Herzblut
Fasching Die Hallo Wach feiert ihr 55-jähriges Bestehen mit einer Reise durch die Vereinsgeschichte
Dillingen Es funkelt und glitzert, soweit das Auge reicht. Die Kleider der Besucher und Aktiven gleichermaßen wie die Gesichter der Träger. Und dafür gibt es einen großartigen Anlass: Die Faschingsgesellschaft Hallo Wach aus Donaualtheim feiert ihr 55-jähriges Bestehen. Zu diesem Fest kommen am Samstagabend zahlreiche Gäste, darunter geladene Ehrengäste, in den Dillinger Stadtsaal – angefangen von einigen Stadträten über Vertreter der anderen Faschingsgesellschaften im Landkreis bis hin zu ehemaligen Tänzerinnen und Tänzern sowie Prinzenpaaren.
Vorbereitet haben diesen besonderen Abend federführend Jochen Bucher, Präsident des Vereins, sowie Jürgen Kummer, sein Vorgänger. Diese führen auch durch den Abend. Der Ersten Vorsitzenden Alexandra Hummel ist die Erleichterung anzumerken: „Ich würde es nervlich nicht schaffen“. Glückwünsche gibt es zahlreiche. Diese flimmern zusammengefasst in einem Video über den Bildschirm. Zu den Gratulanten zählen unter anderem Dillingens Oberbürgermeister Frank Kunz, Landrat Leo Schrell genauso wie die aktuellen Tänzer sowie Präsidenten des kleinen und großen Hofstaats.
Der Abend soll eine Reise durch die gesamte Vereinsgeschichte werden. Zu Beginn geben die Gruppen des großen Hofstaats ihr Programm zum Besten. Die Mädchen der Prinzengarde strahlen in ihren neuen leuchtend roten Kostümen – anlässlich des Jubiläumsjahres wurde die Garde neu ausgestattet. Mit dem Prinzenpaar regieren in dieser besonderen Saison zwei langjährig Aktive: Prinzessin Susanne I. (Reiter) und Prinz Alexander I. (Ruthart). Der Showtanz knüpft mit seinem Tanz unter dem Motto „Arm und Reich“an gelungenen Darbietungen der vergangenen Jahre an und begeistert das Publikum.
Als der Vorgängerpräsident Jürgen Kummer auf die Bühne kommt, beginnt die Showtanzreise durch die Vergangenheit. Insgesamt zwölf Tänze aus den vergangenen Jahrzehnten wurden wieder „zum Leben erweckt“. Zirkus, Grease, Aladin, Mexico, Eis am Stiel und noch viele mehr – zu diesen Mottos erleben einige ehemalige Tänzer ihr Comeback auf der Bühne. Dafür wurde laut Kummer fleißig trainiert, jedoch: „Unserem Ziel sind wir immer treu geblieben – der Spaß steht im Vordergrund“. Das ist allen Menschen an diesem Abend anzumerken, das Publikum klatscht und jubelt.
Auch in der Büttenrede unter dem Motto „Früher, gestern, heute“geht es nostalgisch zu: Die ehemaligen Präsidenten Robert Röger, der zugleich auch Gründungsmitglied des Vereins ist, Manuela Kapfer und Jürgen Kummer lassen die Vereinsgeschichte Revue passieren. So gab es Zeiten, in denen es nur einen Hofnarr gab. Kapfer berichtet über volle Kinderbälle und gut gefüllte Kassen. Kummer sei eher widerwillig Prinz geworden, später folgte das Amt des Präsidenten. Rückblickend habe er dort – wie viele andere – einige Freunde gefunden und schaue stolz, aber schmunzelnd zurück. Der Verein biete eine Bühne für Groß und Klein. Hier seien alle mit Mut, Liebe und Herzblut dabei. „Ich bin stolz, ein Mosaikstein der Hallo Wach zu sein.“
Auch die Donaualtheimer Egauzeißerl, der vereinseigene „Männerchor“, besingen die schöne Zeit der vergangenen Jahre. Mit dabei: Hubert Bayer am Saxophon – er komponierte vor Jahren ein eigenes Lied für die Gesellschaft, welches natürlich nicht fehlen darf – sowie Annette Mesch an der Gitarre. Als der Dirigent der Truppe (Kummer) die Prinzenpaare auffordert, mitzusingen, ist die Stimmung im Saal ausgelassen und fröhlich: Die Besucher schunkeln und singen lautstark mit.
In einer weiteren kurzweiligen Pause kann beispielsweise zur bewährten Band „Amadeus“getanzt oder die Ausstellung der Kleider der kleinen Prinzenpaare im Foyer des Stadtsaals bestaunt werden.
Dann ist es Zeit für den Höhepunkt des Abends: Über 50 Personen, die schon einmal als Prinzessin oder Prinz die Faschingsgesellschaft regierten, sind an diesem Abend in den Stadtsaal gekommen. Von diesen schreiten nun 20 Prinzenpaare in der Originalrobe von damals auf die Bühne. Nach einem gemeinsamen Walzer und der Ordenübergabe kommt spontan Stadtpfarrer Wolfgang Schneck auf die Bühne: „Danke im Namen des gesamten Publikums für diesen tollen Abend!“Diesem Dank schließt sich das Publikum mit einem lang anhaltenden Applaus an und feiert zur Musik von „Amadeus“weiter.