Neue alte Häuser in Berlin
Stiftung Preußischer Kulturbesitz plant Wiedereröffnungen
Berlin Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz rechnet in nächster Zeit mit der Wiedereröffnung wichtiger Häuser. Die von Bund und Ländern getragene Stiftung zählt mit ihren Museen und Sammlungen zu einer der international größten und wichtigsten Kultureinrichtungen. In der zweiten Junihälfte soll das Stammhaus der Staatsbibliothek zu Berlin Unter den Linden wieder für Publikum zugänglich sein, wie Stiftungspräsident Hermann Parzinger in Berlin ankündigte. Die Staatsbibliothek, von 1903 bis 1914 errichtet, war in mehreren Abschnitten seit 2005 bei laufendem Betrieb für 470 Millionen Euro saniert worden.
Bei der Neuen Nationalgalerie von Ludwig Mies van der Rohe rechnet Parzinger mit der Schlüsselübergabe im Dezember, einige Monate später ist dann die Eröffnungsausstellung geplant. Im Jahr 2021 folgen das Ethnologische Museum und das Museum für Asiatische Kunst im Humboldt Forum. Das 644 Millionen Euro teure Forum im rekonstruierten Berliner Schloss soll von September 2020 an in drei Phasen eröffnet werden. Das Kulturund Ausstellungszentrum bespielen Stiftung, Land Berlin und Humboldt-Universität.
Parzinger freute sich über einen Anstieg der Besucherzahlen in einem „unglaublich erfolgreichen Jahr“. Die berühmte Museumsinsel im Zentrum der Stadt und die anderen Häuser lockten im vergangenen Jahr 4,188 Millionen Besucher an. 2018 kamen noch 3,793 Millionen. Dies zeige, dass die Museen ein attraktives Programm machten, sagte Parzinger. Allein die erst Mitte des vergangenen Jahres eröffnete James-SimonGalerie, die als zentraler Zugang für das Weltkulturerbe Museumsinsel dient, verzeichnete mehr als 1,1 Millionen Besuche. Dazu zählten 338 000 Interessierte nur im Bau des Star-Architekten David Chipperfield selbst.
Erfasst wurden für die Statistik 16 Sammlungen in 19 für Besucher zugänglichen Museen und Einrichtungen. Von April an kündigte Parzinger für jeden ersten Sonntag im Monat freien Eintritt in den Museen an. „Das ist unser Beitrag, mehr Menschen in die Museen zu locken“, sagte Parzinger. Das Pilotprojekt im gegenüber der Museumsinsel gelegenen Humboldt Forum, bei dem drei Jahre weitgehend kein Eintritt zu zahlen ist, wird in vielen Museen kritisch gesehen.