Hochsaison bei der Kommunion-Beraterin
Unternehmerporträt Therese Lösch hat aktuell mächtig viel zu tun, schließlich feiern bayernweit zahlreiche Kinder ab dem 19. April Erstkommunion. Viele tragen dabei ihre Kommunionkerzen zum Altar
Thierhaupten Therese Lösch hat ein Hobby, das ihr in der aktuell nasskalten Jahreszeit nur wenig Zeit abverlangt: ihren Garten. Das sei auch gut so, erklärt die 59-Jährige, denn aktuell hat ihr Unternehmen Hochsaison. Sie ist Herz und Seele der Kerzenmanufaktur GeschenkLösch und fertigt derzeit hauptsächlich Kommunionkerzen an, damit ab dem 19. April die Buben und Mädchen aus den Landkreisen Augsburg, Aichach-Friedberg und Donau-Ries mit ihrer eigenen Kerze feierlich die Erstkommunion entgegennehmen können.
Die Mutter dreier Kinder bezeichnet sich selbst als „Kommunion-Beraterin“. Als aktives Mitglied im Pfarrgemeinderat berät sie gern zu Fragen, die die Eltern der Kinder beschäftigen, die zur Erstkommunion kommen. Brauchen die Kinder ein Gotteslob, einen Rosenkranz und ein Kreuz? Wenn es nach dem örtlichen Pfarrer geht, ja, denn eben diese Bestandteile sollen zur „Grundausstattung eines Christen“gehören, pflege dieser zu sagen, verrät die Unternehmerin, die bereits seit dem Jahr 1996 selbstständig in diesem Bereich ist.
Bei Therese Lösch gibt es also fast alles, was zu eben dieser Grundausstattung gehört. Rosenkränze, Gotteslobeinbände sowie die entsprechenden Hüllen und Täschchen dazu haben aktuell Hochkonjunktur. Doch auch Holzkreuze mit individueller Beschriftung kann Therese Lösch fertigen. Zudem finden sich Einladungs- und Dankeskerzen in ihren Ausstellungsräumen, die der klassischen Einladungs- und Dankeskarte den Rang ablaufen.
Doch zurück zu den Kommunionkerzen, die gerade kistenweise den Betrieb verlassen. Einige Pfarreien ordern per Sammelbestellung ein ganzes Set für die Kinder, die zur Erstkommunion kommen. Die
Gestaltung übernimmt dann Therese Lösch; je nach Pfarrei ist eine individuelle Farbwahl möglich, und natürlich sind die persönlichen Daten der Kommunionkinder veränderbar.
Andere Pfarreien ließen bereits Anfang Februar, zur Lichtmess, Kerzenrohlinge weihen und bescheren damit den Kommunioneltern nicht selten ein Problem, denn sie stehen nun vor der Herausforderung, christliche Symbole, den Namen des Kommunionkindes und das Datum auf die Kerze zu bringen – und das natürlich möglichst hübsch. Auch an dieser Stelle kommt Therese Lösch gerne zu Hilfe. Sie übernimmt die Gestaltung in ihrer Werkstatt oder rückt mit entsprechenden Materialien an, wenn Kommunioneltern sich treffen, um gemeinsam die Kerzen ihrer Kinder zu gestalten. Um bis zum April fertig zu werden, legt sich Therese Lösch gerne ins Zeug, wohl wissend, dass sich die Nachfrage den Rest des Jahres über auf andere Themen rund um Kerzen verteilt.
Wer durch ihre Ausstellungsräume geht, dem fallen Kerzen in allen möglichen Formen und Größen auf. Doch eines eint sie alle: Sie sind alle individualisiert und wurden zum Teil mit einer ganz modernen Technik bedruckt, die einen deutlich sichtbaren Unterschied macht.
Auf den Fotokerzen von Therese Lösch sind keine Folien aufgebracht. Stattdessen hat sie gemeinsam mit einem Geschäftspartner eine Vorgehensweise ausgetüftelt, bei der der Toner vom Papier genommen und direkt auf der Kerze aufgebracht wird. Um den Aufdruck ganz ohne Papier oder Folie haltbar zu machen, kommt die Kerze anschließend noch mal ins Wachsbad. Somit treffen die digitalen Bilder des Computerzeitalters auf die traditionelle Handwerkskunst der Kerzengestaltung mit Verzierwachs und fügen sich harmonisch, mit einem Hauch von Gold oder Silber, ineinander. Dieses Verfahren nutzt Therese Lösch bei Kerzen mit Bildern und Sprüchen für Geburtstage, Jubiläen, Hochzeiten, Taufen und auch zu traurigen Anlässen. „Dann muss es schnell gehen“, weiß Therese Lösch. In nur wenigen Tagen fertigt sie dann die Trauerkerze mit Bild und Text.
Auch für einen freudigeren Anlass, die Hochzeit eines Paares, hat sie ein Last-Minute-Produkt ausgetüftelt. Wer auf der Suche nach einer besonderen Überraschung für das Brautpaar ist, kann mit Therese Lösch gemeinsame Sache machen. Das Foto, das bei der Trauung entsteht, wird ihr online zugeschickt. Dann bringt sie dieses Bild auf einer Kerze an, die im Vorfeld bereits grafisch gestaltet wurde. Im Umkreis von 15 Kilometer fährt sie die Kerze dann direkt zur Hochzeitsfeier – und erntet nicht selten erstaunte Augen, wie ein aktuelles Bild so schnell auf einer Kerze und anschließend auf dem Brauttisch landen kann. Erstaunt sind auch die Kunden, die bis aus Ingolstadt, Weißenburg, Altomünster oder Landsberg anreisen, um Therese Lösch eine Vorlage aus dem Internet zu zeigen. Schnell verschwindet diese dann wieder auf dem Smartphone, denn bei Geschenke-Lösch im Thierhauptener Ortsteil Neukirchen ebenso wie im Onlineshop gibt es keine Produkte von der Stange, sondern vor allem eins: alles rund um die Kerzengestaltung. Gepaart mit den kreativen Ideen und dem Herzblut von Therese Lösch wird so aus jeder Kerze ein wahres Unikat.