Albatrosse als Seespione
Albatrosse können dabei helfen, Fälle von illegaler Fischerei aufzudecken. In einem Test im Indischen Ozean statteten Wissenschaftler 169 der großen Seevögel mit Messgeräten und Satellitensendern aus. Sie konnten zahlreiche Schiffe ausfindig machen, deren Fahrten nicht bei Behörden angemeldet waren und die womöglich illegal fischten. Die Studie ist im Fachmagazin Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) erschienen.
„Große Albatrosse decken große Gebiete der Meeresoberfläche ab – 22 Millionen Quadratkilometer mit 50 ausgerüsteten Individuen – und fühlen sich von Fischereifahrzeugen angezogen“, schreiben die Forscher um Henri Weimerskirch vom französischen Forschungszentrum CNRS an der Université de la Rochelle in Villiers en Bois. Sie machen sich diese Eigenschaften der Vögel zunutze, um illegale Fischerei auch dort aufzuspüren, wo eine Überwachung kaum oder nur mit erheblichem Aufwand möglich ist. Die Wissenschaftler befestigten eine teilweise neu entwickelte Mess-Einheit an den Albatrossen. Neben dem Positionsbestimmungssystem GPS enthält sie einen Detektor für Radarwellen. Denn Radar benötigen die Schiffe zum Navigieren, auch wenn sie ihr automatisches Identifikationssystem (AIS) nicht eingeschaltet haben, um einer Ortung zu entgehen.
Die Forscher bezeichnen ihr Konzept als „gutes Beispiel dafür, wie die Entwicklung von Technologien den operativen Naturschutz ermöglicht“.