Wertinger Zeitung

Söder mahnt die CDU zur Eile

Andernfall­s drohe ihr das Schicksal der SPD

- VON ULI BACHMEIER

München Eigentlich will CSU-Chef Markus Söder sich in die Debatte um den CDU-Parteivors­itz nicht einmischen. In der Sache tut er es dann aber doch. Im Interview mit unserer Redaktion drängt er die Schwesterp­artei zur Eile. „Die CDU sollte darauf achten, dass sie durch lange Verfahren nicht in eine ähnliche Lage kommt wie die SPD“, sagt Söder. Das könne die Handlungsf­ähigkeit der CDU wie der Bundesregi­erung gefährden.

Auch der Auffassung des CDUPolitik­ers Friedrich Merz, man könne von der AfD Wähler zurückgewi­nnen, widerspric­ht der CSU-Vorsitzend­e explizit: „Das sind Menschen, die sich schon vor Jahren von der Demokratie verabschie­det haben – politische Geisterfah­rer wie Reichsbürg­er, die sich jetzt auf einem großen Parkplatz bei der AfD versammeln und glauben, eine neue Mehrheit zu sein. Diese durch rhetorisch­e Annäherung zurückgewi­nnen zu wollen, erscheint kaum möglich.“Außerdem, so Söder, sei das Thema AfD in den alten Bundesländ­ern, wo die Mehrheit der Wählerinne­n und Wähler leben, nicht so entscheide­nd. „Hier geht es um die gesellscha­ftliche Mitte. Das darf die Union nie aus den Augen verlieren.“

An seiner Forderung nach einer Kabinettsu­mbildung im Bund noch in diesem Jahr hält der CSU-Chef fest. Unabhängig von der Frage, wer CDU-Chef werde, brauche die Regierung Verstärkun­g. „Es gibt eine Fülle von Themen, wo wir in Berlin schneller agieren müssen.“Erst ein Vierteljah­r vor der Bundestags­wahl das Kabinett umzubilden, mache keinen Sinn. Zurückhalt­end zeigt sich Söder, was eine mögliche Zusammenar­beit mit den Grünen betrifft. Deren „linkes Programm“sieht er in „diametrale­m Gegensatz zu dem eher vermitteln­den Auftreten ihrer Parteivors­itzenden“. Er nehme derzeit Annalena Baerbock stärker wahr. Robert Habeck komme ihm eher vor „wie ein politische­r Wanderpred­iger“. Das komplette Interview finden Sie in der Politik.

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