Corona-Infizierter in „ernstem Zustand“
Epidemie 38-Jähriger liegt in der norditalienischen Lombardei auf einer Intensivstation. Weitere China-Rückkehrer sind am Freitag in Stuttgart gelandet
Rom Das Coronavirus greift offenbar auch verstärkt in Europa um sich. In der norditalienischen Lombardei haben sich mehrere Menschen mit dem Coronavirus angesteckt, hunderte müssen in Quarantäne. Ein 38-jähriger Patient lag am Freitag in ernstem Zustand auf der Intensivstation des Krankenhauses der Kleinstadt Codogno. Sein Zustand verbessere sich gerade etwas, hieß es bei einer Pressekonferenz am Nachmittag. Erst am Sonntag hatte Frankreich den ersten an Corona verstorbenen Patienten Europas zu beklagen.
Insgesamt wurden in der Lombardei sechs Menschen positiv auf Sars-CoV-2 getestet. Sie befinden sich im Krankenhaus. Unter ihnen ist auch die schwangere Frau des
wie Giulio Gallera, der Gesundheitsbeauftragte der Lombardei, sagte. Für mindestens 250 Menschen sei vorsorglich eine Quarantäne angewiesen worden, um weitere Ansteckungen zu verhindern.
Tausende Menschen in Codogno und zwei weiteren Orten – Castiglione d’Adda und Casalpusterlengo – wurden aufgefordert, möglichst zu Hause zu bleiben. Der Bürgermeister von Codogno, wo rund 16000 Menschen leben, ordnete die Schließung von Schulen, Bars und anderen öffentlichen Einrichtungen an – zunächst bis vermutlich Sonntag. Der genaue Ansteckungsweg ist bislang unklar.
Anfangs gingen die Behörden davon aus, dass sich der 38-Jährige in
Italien bei einem Bekannten ansteckte, der aus China gekommen war. Doch dieser Rückkehrer sei negativ auf Sars-CoV-2 getestet worden, sagte Giulio Gallera. „Derzeit wissen wir noch nicht, von wo das Virus ausgegangen ist.“Es werde unter anderem geprüft, ob der Rückkehrer trotzdem der Überträger gewesen sein könnte. Er sei seit Januar zurück.
Am Freitag sind unterdessen 15 Deutsche aus der besonders vom Coronavirus betroffenen Provinz Hubei zurückgekehrt. Dort befindet sich auch die Millionenstadt Wuhan, die im Verdacht steht, Ausgangsort der Epidemie zu sein. „Allen geht es gut“, sagte Stefan Brockmann vom Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg nach der LanSchwerkranken, dung in Stuttgart. Alle wurden überdies als negativ getestet. Die Rückkehrer sollen dennoch für 14 Tage in einem Hotel in Quarantäne bleiben. Laut dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) sind unter den Rückkehrern vier Familien. Insgesamt handelt es sich demnach um zehn Erwachsene und fünf Kinder. Das jüngste ist noch kein Jahr alt, das älteste fünf.
Nach den in Stuttgart gelandeten Rückkehrern sollten am Samstag deutsche Passagiere des Kreuzfahrtschiffes „Diamond Princess“in Berlin landen. Das Schiff hatte zwei Wochen im japanischen Yokohama unter Quarantäne gestanden, bei mehr als 600 der rund 3700 Passagiere und Crewmitglieder war Corona nachgewiesen worden.