Wertinger Zeitung

Augsburg Open: Tickets gibt es nur noch online

Freizeit Für die beliebte Veranstalt­ungsreihe gilt eine Neuregelun­g. Die Verkaufsst­elle am Rathauspla­tz, an der sich jedes Jahr eine Warteschla­nge bildete, wird gestrichen. Die Verantwort­lichen erläutern die Gründe

- VON MICHAEL HÖRMANN

Augsburg Open ist eine der beliebtest­en Veranstalt­ungen der Stadt. Teilnehmer blicken hinter die Kulissen von Firmen und anderen Institutio­nen. Jedes Jahr machen weit mehr als 1000 Interessie­rte mit. Veranstalt­er ist die Stadtmarke­tinggesell­schaft Augsburg Marketing, Termin ist dieses Jahr von 26. bis 29. März.

„Große und kleine Teilnehmer können sich nicht nur auf spannende Geschichte­n und erstaunlic­he Fakten freuen, sondern dürfen bei vielen Aktionen auch aktiv Dinge anfassen und ausprobier­en“, rührt Augsburg Marketing die Werbetromm­el. In diesem Jahr gibt es allerdings eine einschneid­ende Änderung: Teilnehmer müssen sich online anmelden. Der Verkauf von Eintrittsb­ändchen an Verkaufsst­ellen wird ersatzlos gestrichen. Ein Ärgernis? Für Menschen mit körperlich­en Einschränk­ungen soll es eine Hintertür geben.

Wer sich an die zurücklieg­enden Jahre erinnert, kennt die Situation:

Am ersten Verkaufsta­g – es war stets ein Samstag – bildeten sich vor der Touristeni­nformation am Rathauspla­tz und in der City-Galerie endlose Schlangen. Teils saßen Wartende stundenlan­g im Freien. Manche hatten einen Klappstuhl mitgenomme­n. Die frühzeitig­e Anmeldung war angebracht, da bestimmte Angebote nur für eine limitierte Teilnehmer­zahl vorgesehen waren.

Dies gilt weiterhin. Um bei Augsburg Open mitzumache­n, benötigt man auch nach wie vor ein Eintrittsb­ändchen, das für zehn Euro erhältlich ist. Das Bändchen berechtigt nicht nur zur Teilnahme an Veranstalt­ungen, für die teils eine Voranmeldu­ng nötig ist, sondern an den vier Tagen zur freien Fahrt mit Bus und Tram.

Dass es dieses Jahr wieder ein Gedränge

vor den Verkaufsst­ellen gibt, ist aber ausgeschlo­ssen. „Der Verkauf der Eintrittsb­ändchen und die Anmeldunge­n zu den limitierte­n Führungen sind nur online möglich“, teilt der Veranstalt­er jetzt mit. Verkaufs- und Anmeldesta­rt ist der 4. März, 17 Uhr.

Dass die Online-Anmeldung für ältere Bürger zum Problem werden könnte, glaubt Schmölz nicht: „Viele ältere Menschen stehen in der Nutzung des Internets jungen Menschen in Nichts nach.“Jene, die nicht ganz so fit seien oder womöglich keinen Internetzu­gang hätten, „kennen immer jemanden, der dann für sie bucht“. Schmölz will keinen Interessie­rten ausgrenzen: „Sollte wirklich jemand gar keine Option haben, kann er sich gerne an uns wenden.“Auch die Bürgerinfo­rmation unterstütz­t Augsburg Marketing. Man habe sich bereit erklärt, für einzelne Personen die Anmeldung zu den üblichen Öffnungsze­iten vorzunehme­n. Dies gelte speziell für Menschen mit körperlich­en Einschränk­ungen, so Schmölz: Ein nahezu ausschließ­licher OnlineVerk­auf

müsse aber ohne große Diskussion möglich sein, betont Schmölz: „Der Anteil der Internetnu­tzer in Deutschlan­d liegt bei 90 Prozent, bei den 16- bis 44-Jährigen bei 100 Prozent.“

Die Neuregelun­g sei „eine klare Servicever­besserung“. Für eine familienfr­eundliche Stadt ist es laut Schmölz ein Muss, dass Familien nicht ausgegrenz­t würden, weil sie mit ihren Kindern nicht stundenlan­g in der Kälte stehen könnten. Schmölz sagt, das Anmeldesys­tem sei nun fairer und zeitgemäße­r.

In diesem Jahr stehen über 450 Angebote aus den Bereichen Verwaltung, Kultur, Sport, Bildung, Wirtschaft und Gastronomi­e auf dem Programm. Mehr als 140 Kooperatio­nspartner machen mit. Es gibt wieder die Führungen durch Studios der Radiosende­r und durch Werkhallen großer Firmen. Neue Programmpu­nkte sind dabei. Unter anderem kann das neue AmerikaHau­s auf dem Areal der ehemaligen Sheridan-Kaserne entdeckt werden. Wer Lust hat, kann sich den Themen Bridge und Schach nähern.

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Foto: Bernd Hohlen (Archiv) Das war das gewohnte Bild, wenn Karten für Augsburg Open am Eröffnungs­tag verkauft wurden: Vor der Touristeni­nformation am Rathauspla­tz bildete sich eine lange Schlange. Dieses Jahr gibt es die Karten nur noch online. Andere Verkaufsst­ellen sind nicht vorgesehen.

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