Wertinger Zeitung

So war die Skisaison

Saison Lange zeigte sich die kalte Jahreszeit von ihrer milden Seite. Für zahlreiche Liftbetrei­ber im Allgäu war das ein großes Problem. Wo Winterspor­tler noch auf ihre Kosten kommen

- VON MICHAEL MUNKLER

In den kommenden Wochen endet vielerorts eine der schlechtes­ten Skisaisons seit vielen Jahren. Wie Allgäuer Liftbetrei­ber damit umgehen und wo Winterspor­tler noch auf ihre Kosten kommen.

Kempten/Oberstdorf Eine der schlechtes­ten Skisaisons seit vielen Jahren endet vielerorts im Laufe dieses Monats. Hoch gelegene Winterspor­tgebiete, beispielsw­eise in den Kleinwalse­rtaler und Oberstdorf­er Bergen, haben noch bis zum Ende der Osterferie­n geöffnet. Dort herrschen nach wie vor beste Pistenverh­ältnisse. Am Nebelhorn endet die Saison sogar erst am 3. Mai. Während es dort auch in den vergangene­n Tagen immer wieder Neuschnee gab, blüht und grünt es vielerorts schon in den Tälern.

Keinen einzigen Skitag gab es heuer beispielsw­eise am Breitenber­g bei Pfronten. Der alpine Skisport stehe dort ohnehin nicht mehr so im sagt Geschäftsf­ührer Frank Seyfried. Immer wichtiger würden dagegen die Gäste, die zum Winterwand­ern oder Rodeln kommen. Nach Angaben Seyfrieds sind Breitenber­g

und Tegelbergb­ahn im Ostallgäu in den Osterferie­n bereits im Sommerbetr­ieb. Auch für die Buronlifte bei Wertach im Oberallgäu war der Winter ein Totalausfa­ll. „Wir hatten keinen einzigen Betriebsta­g“, bedauert Susanne Römer von der Betreiberg­esellschaf­t. So einen schlechten Winter habe sie noch nie erlebt. Das Problem für die Betreiber kleiner, tiefer gelegener Skigebiete: Die Fixkosten bleiben bestehen, beispielsw­eise für den TÜV oder Versicheru­ngen.

Rudi Holzberger betreibt den kleinen Skilift Gohrersber­g im Kreuzthal nahe Buchenberg zwischen Kempten und Leutkirch. Auch dort gab es bisher keinen einzigen Skitag. „Gott sei Dank ist das für mich nur ein Hobby“, sagt Holzberger und erinnert an frühere Jahre: Im Rekordwint­er 1970/71 konnte man am Gohrersber­g an sage und schreibe 156 Tagen Winterspor­t betreiben. „Ja, der Winter war schwierig“, sagt auch Winfried Tüchler von der Hörnerbahn im Oberallgäu­er Bolsterlan­g. Immerhin: Das obere Skigebiet ist seit 7. Dezember in Betrieb und seit 22. Januar ist auch die Talabfahrt präpaFokus, riert. Charakteri­stisch für den Winter sei vor allem auch das wechselhaf­te und im Februar häufig auch stürmische Wetter gewesen.

Gute Pistenverh­ältnisse herrschen nach wie vor in den Oberstdorf­er und Kleinwalse­rtaler Bergen, aber auch in Balderschw­ang oder auf Grasgehren. „Bei uns sind alle Talabfahrt­en in einem guten Zustand“, sagt Andreas Gapp, Geschäftsf­ührer der Oberstdorf Kleinwalse­rtal Bergbahnen. Am Ifen beispielsw­eise liegen noch über zwei Meter Schnee. Im Hinblick auf das Geschäftse­rgebnis spricht Gapp von einem völlig normalen Skiwinter, der noch bis zum Ende der Osterferie­n dauert. „Nur unten können sich manche gar nicht mehr vorstellen, dass das oben noch so gut geht.“

Die Fixkosten bleiben bestehen

 ?? Foto: Dominik Berchtold ?? Im Kleinwalse­rtal hat es dieser Tage immer mal wieder Neuschnee gegeben. Dort sind die Talabfahrt­en überall noch möglich. Auf unserem Bild zu sehen ist das „Winterwund­erland“rund um die Pfarrkirch­e St. Anna in Hirschegg.
Foto: Dominik Berchtold Im Kleinwalse­rtal hat es dieser Tage immer mal wieder Neuschnee gegeben. Dort sind die Talabfahrt­en überall noch möglich. Auf unserem Bild zu sehen ist das „Winterwund­erland“rund um die Pfarrkirch­e St. Anna in Hirschegg.

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