Wertinger Zeitung

Fachkräfte müssen gleich viel verdienen

- VON SARAH RITSCHEL sari@augsburger-allgemeine.de

An den Schulen in Bayern herrscht eine Zweiklasse­ngesellsch­aft. Nicht nur unter den Schülern, wo sich der familiäre Hintergrun­d heutzutage noch immens auf die Leistungen im Unterricht auswirkt. Nein, auch die Lehrer werden in unterschie­dliche Schichten gesteckt.

Da sind die Gymnasial- und Realschull­ehrer, deren Arbeit der bayerische­n Regierung besonders viel Gehalt wert ist. Und auf der anderen Seite stehen die Lehrkräfte an Grund- und Mittelschu­len, die jeden Monat etwa 600 Euro weniger als ihre Kollegen auf dem Konto haben. Jetzt ist die Zeit gekommen, diese soziale Schere zu schließen. Lehrer in Bayern müssen endlich gleich viel verdienen.

Natürlich erwerben Lehrkräfte der „höheren Schularten“im Studium mehr fachliche Qualifikat­ion in ihren Fächern. Doch ihre Kollegen an Volksschul­en müssen dafür in pädagogisc­hen Fragen absolute Experten sein. Die Schülersch­aft in ihren Klassenzim­mer ist in den vergangene­n Jahren vielfältig­er geworden. Sie unterricht­en Schüler aus verschiede­nen Nationen, Kinder ohne Eltern als Lernhelfer – und Jugendlich­e, für die der Lehrer auch Ansprechpa­rtner bei persönlich­en Problemen ist. Diese Lehrkräfte erwerben ihre wichtigste­n Fähigkeite­n oft erst im Alltag an den Schulen und nicht schon im Studium.

Grund- und Mittelschu­llehrer sind zu begehrten Fachkräfte­n geworden. Und deshalb ist es nicht mehr zu rechtferti­gen, dass ihre Arbeit auf dem Gehaltszet­tel weniger wertgeschä­tzt wird.

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