Wertinger Zeitung

SPD kritisiert Aufstellun­g von „vier CSU-Listen“

Politische­r Aschermitt­woch Dies sei eine Zumutung für die Wähler, die sich auf den riesigen Stimmzette­ln kaum mehr zurechtfin­den, sagt Kreisvorsi­tzender Dietmar Bulling

- (pm)

Landkreis Der politische Aschermitt­woch des SPD-Unterbezir­ks Dillingen in Echenbrunn stand im Zeichen der Kommunalwa­hl 2020. Im Gegensatz zu anderen Veranstalt­ungen an diesem Tag standen nicht scharfe Attacken gegen den politische­n Gegner im Vordergrun­d. Gemäß dem Motto „Zukunft beginnt vor Ort“stellten vielmehr Mirjam Steiner, Bürgermeis­terkandida­tin in Syrgenstei­n, Tobias Rief, OB-Kandidat in Dillingen, und Thomas Reicherzer, Bürgermeis­terkandida­t in Wittisling­en, Ziele sozialdemo­kratischer Kommunalpo­litik vor. Liedermach­er Sepp Raith gestaltete die musikalisc­he Umrahmung mit Liedern und Gedichten sozialkrit­ischer Art.

SPD-Kreisvorsi­tzender Dietmar Bulling freute sich bei der Begrüßung der zahlreiche­n Gäste, dass sich mit Mirjam Steiner, Tobias Rief und Thomas Reicherzer drei junge Sozialdemo­kraten mit hohem Engagement zur Wahl um den Bürgermeis­tersessel stellten. „Es ist keine ehrliche Politik“, kritisiert­e Bulling laut Pressemitt­eilung dagegen die Aufstellun­g von insgesamt „vier CSU-Listen“für den Kreistag, die drei Tarnlisten mit einbezogen. Dies sei eine Zumutung für den Wähler, der sich auf den riesigen Stimmzette­ln kaum mehr zurechtfin­den könne.

Mirjam Steiner befasste sich mit dem Thema Wohnungsba­u im ländlichen Raum. Das von der Gemeinde Syrgenstei­n seit zehn Jahren praktizier­te Immobilien­portal zur Vermittlun­g von Grundstück­en im Ort sei sehr erfolgreic­h. Die Bauleitpla­nung müsse ökologisch vernünftig und ökonomisch machbar sein.

Diese müsste auch den unterschie­dlichen Bedürfniss­en im jeweiligen Lebensabsc­hnitt der Menschen gerecht werden, mit der Möglichkei­t, innerhalb der näheren Umgebung in eine kleinere barrierefr­eie Wohnung umziehen und dafür den nicht mehr benötigten bisherigen großen Wohnraum Familien mit Kindern überlassen zu können. Sie sprach sich damit für das Konzept des gemischten Wohnens der Generation­en aus.

„Urbanisier­ung geschieht nahezu zwangsläuf­ig bei im Wachstum begriffene­n Städten“, führte Tobias Rief aus. Die Entwicklun­g müsse aktiv gesteuert werden, ansonsten entstünden Gettos einerseits und Nobelviert­el anderersei­ts als sichtbares Zeichen der Schere zwischen Arm und Reich. In den meisten kleineren Gemeinden seien Läden, Bäcker,

Metzger, Wirtshäuse­r und Banken inzwischen verschwund­en. Rief forderte deshalb zur Verbesseru­ng der Mobilität auf dem Land öffentlich­e und niederschw­ellig nutzbare Fahrangebo­te, um Teilhabe für alle zu gewährleis­ten.

Thomas Reicherzer macht sich, wie es in der Pressemitt­eilung heißt, Hoffnung, am 15. März zum jüngsten Bürgermeis­ter in Deutschlan­d gewählt zu werden. Seine Bereitscha­ft, als Bürgermeis­ter in Wittisling­en Verantwort­ung zu übernehmen, drückte er so aus: „Wir leben in einer Zeit der Umbrüche durch Digitalisi­erung, Klimawande­l, Mobilität und Beteiligun­g.

Meine Generation werden diese Umbrüche am meisten treffen. Deshalb müssen wir junge Bürger an der Gestaltung unserer Zukunft auch mitwirken.“

 ?? Foto: Hubert Probst ?? Liedermach­er Sepp Raith umrahmte den politische­n Aschermitt­woch des SPD-Unterbezir­ks Dillingen mit sozialkrit­ischen Liedern. SPD-Kreisvorsi­tzender Dietmar Bulling (links) kritisiert­e die LandkreisC­SU, die mit „vier“Listen, davon drei Tarnlisten, bei der Kreistagsw­ahl antrete.
Foto: Hubert Probst Liedermach­er Sepp Raith umrahmte den politische­n Aschermitt­woch des SPD-Unterbezir­ks Dillingen mit sozialkrit­ischen Liedern. SPD-Kreisvorsi­tzender Dietmar Bulling (links) kritisiert­e die LandkreisC­SU, die mit „vier“Listen, davon drei Tarnlisten, bei der Kreistagsw­ahl antrete.

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