Coronavirus erreicht das Augsburger Land
Krankheit Zwei Menschen aus Kutzenhausen und Bonstetten sind positiv auf Covid-19 getestet worden. Die beiden Patienten sind in Quarantäne
Landkreis Augsburg Nun hat das Coronavirus auch das Augsburger Land erreicht: Wie das Landratsamt in Augsburg am Mittwochmittag mitgeteilt hat, liegen dem Staatlichen Gesundheitsamt zwei bestätigte Fälle des Virus vor. Demnach handelt es bei den Patienten um einen Mann und eine Frau, beide mittleren Alters. Die Betroffenen kommen aus Kutzenhausen und Bonstetten, sollen allerdings nicht miteinander in Verbindung gestanden haben.
Der Mann befand sich zwischenzeitlich im Augsburger Uniklinikum in Quarantäne, wird aber bald nach Hause nach Kutzenhausen zurückkehren. Dort steht auch seine Familie unter häuslicher Quarantäne. Angesteckt habe sich der Mann vermutlich in Norditalien, aber nicht in einem Risikogebiet, erklärte Landrat Martin Sailer bei einer Pressekonferenz am Mittwoch. Die Familie des Mannes zeige keine Symptome einer Erkrankung, heißt es vom Gesundheitsamt. Beide Patienten sind in einem gesundheitlich stabilen Zustand. Wie sich der zweite Fall, eine Frau aus Bonstetten, mit
Virus angesteckt hat, ist noch unklar. Sie und ihre Familie befinden sich in häuslicher Quarantäne. Auch ihre Familie zeigt bislang keine krankheitstypischen Symptome.
Weil beide Betroffene Kinder im schulpflichtigen Alter haben, könnten Schulen im Landkreis geschlossen werden, erklärte Sailer. Kindergartenkinder gibt es in den Familien nicht.
Die Schulen würden allerdings nur geschlossen, wenn auch Kinder der Betroffenen positiv auf das Virus getestet werden. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen stehen noch aus. Um welche Schulen es sich handelt, wollte das Landratsamt auch auf Nachfrage nicht mitteilen, um Panik zu vermeiden.
Zuletzt wendete sich das Staatliche Schulamt im Landkreis in einer Mitteilung an alle Schulen. Darin appelliert die Behörde, bekannte Hygienemaßnahmen einzuhalten. Zum Beispiel regelmäßiges Händewaschen, Husten und Niesen in die Armbeuge oder das Benutzen von Einwegtaschentüchern. Maßnahmen wie der Ausschluss einzelner Schüler oder das Schließen einer Schule werden vom Gesundheitsamt im Einzelfall veranlasst.
den beiden aktuellen Corona-Fällen im Augsburger Land weiß die Behörde seit Dienstagabend beziehungsweise Mittwochmorgen, erklärte Landrat Sailer auf Nachfrage unserer Zeitung. Der betroffene Mann habe sich bei seinem Arzt gemeldet. Gleiches gilt für die betroffene Frau. „Die Symptome der Erkrankten entsprechen denen einer Erkältung“, sagte Landrat Martin Sailer bei der Pressekonferenz. Beidem
Patienten gehören nicht zur medizinischen Risikogruppe. Ihnen geht es den Umständen entsprechend gut.
Die Erkrankten seien „eng ins gesellschaftliche Leben eingebunden“, weshalb nun auch deren Umfeld untersucht werden soll. Wie viele Menschen untersucht werden müssen, teilt das Landratsamt nicht mit. Auch wo die beiden Patienten arbeiten, ist nicht bekannt. Bis zum ErVon halt der Laborbefunde ist allen Kontaktpersonen angeordnet worden, bis auf Weiteres ihr Zuhause nicht zu verlassen und niemanden zu empfangen.
Sollte sich herausstellen, dass das Virus im Arbeitsumfeld der Betroffenen auftaucht, könnte das Folgen für die jeweiligen Arbeitsstellen haben, erklärte Sailer: „Wir schließen aber nicht auf Verdacht.“Auch Großveranstaltungen im Augsburde ger Land müssten wegen der aktuellen Fälle bislang nicht abgesagt werden. Laut Sailer ist der Landkreis momentan „sehr gut“auf Erkrankungsfälle eingerichtet. Derzeit arbeite man daran, mobile Einsatzeinheiten auszurüsten, um neue Corona-Verdachtsfälle gleich vor Ort testen zu können.
Denn falls ein infizierter Patient eine Arztpraxis betritt, ist die Gefahr hoch, dass auch andere sich anstecken. In der Folge könnten Praxen geschlossen werden müssen. Für Verdachtsfälle hat das Gesundheitsamt außerdem eine CoronaHotline eingerichtet. Dort sollen sich Menschen melden, die aus Risikogebieten zurückkehren, die für das Coronavirus typische Symptome aufweisen oder die mit einem bestätigten Krankheitsfall in Kontakt waren. Von unangemeldeten Besuchen beim Hausarzt sei wegen der akuten Infektionsgefahr hingegen abzusehen. Sailer appellierte eindringlich an die Bevölkerung, „nicht wahllos“in die Praxis oder ins Krankenhaus zu gehen.
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Info Das Gesundheitsamt hat eine Hotline für Verdachtsfälle eingerichtet. Zu erreichen unter 0821/3102-3999.