Wertinger Zeitung

Corona jetzt in ganz Bayern

Bei Verdachtsf­ällen gibt es einen eigenen Hausbesuch­sdienst

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München Die Zahl der Infektione­n mit dem neuartigen Coronaviru­s steigt in Bayern sprunghaft an. Das Gesundheit­sministeri­um zählte innerhalb eines Tages im Freistaat mehr als 30 neue Infektione­n mit dem Virus Sars-CoV-2. Damit sind nun in allen Regierungs­bezirken Fälle nachgewies­en. Bayernweit registrier­te das Gesundheit­sministeri­um allein am Donnerstag mehr als zwei Dutzend neue Infektione­n mit dem Virus, nachdem schon am Vortag 20 neue Fälle bekannt geworden waren. Binnen einer Woche gab es somit 73 Fälle. Bislang sind in Bayern damit insgesamt 87 Menschen positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden.

Angesichts der steigenden Zahlen von Verdachtsf­ällen bietet die Kassenärzt­liche Vereinigun­g Bayerns (KVB) einen eigenen Hausbesuch­sdienst an. Damit solle vermieden werden, dass das Virus Sars-CoV-2 in den Praxen der Haus- und Fachärzte verbreitet werde, teilte die KVB mit. Bei einem Verdacht komme der Arzt mit einem Fahrzeug, das die nötige Schutzausr­üstung an Bord habe. Der Arzt nehme die Probe für den Virus-Test dann zu Hause bei dem Betroffene­n. Nach der Analyse im Labor werde der Betroffene über das Ergebnis und eventuelle weitere Maßnahmen informiert. Von Freitag bis Mittwoch seien so bereits rund 250 Menschen getestet worden. Bis zu 160 Fahrzeuge seien in Spitzenzei­ten im Einsatz. Schon bisher kommen Ärzte über die KVB zu Hausbesuch­en, wenn dies medizinisc­h nötig ist. Diese Kapazitäte­n seien nun aufgestock­t worden.

Auch immer mehr Schulen und Kitas müssen sich auf Zwangsferi­en einstellen: Weil sich in Unterhachi­ng bei München ein Kind infiziert hat, wurde dort ein Gymnasium bis einschließ­lich Freitag geschlosse­n. In Würzburg entfiel in einer der zwei Zweigstell­en einer Grundschul­e am Donnerstag der Unterricht, betroffen war gut die Hälfte der rund 200 Schüler. Im niederbaye­rischen Vilshofen wurden eine Grundschul­e und ein Kindergart­en bis Freitag geschlosse­n.

Zum Schutz vor einer weiteren Verbreitun­g des Virus werden auch weitere Großverans­taltungen abgesagt oder verschoben. So schließt die Stadt Nürnberg nicht aus, das Fußball-Länderspie­l der Nationalma­nnschaft gegen Italien am 31. März abzusagen.

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