Alle Mann zum Wasser
Jetzt beginnt die Zeit, in der sich Kröten, Molche und Frösche auf ihre Wanderung begeben. Manche Tiere legen dabei richtig weite Wege zurück!
In manchen Teilen von Deutschland kann man die Tiere schon entdecken: Denn einige Kröten, Frösche und Molche haben sich bereits auf den Weg gemacht. Das milde Wetter hat sie aus ihrem Winterunterschlupf gelockt. Ihr Ziel: Gewässer, in denen sie ihren Laich ablegen können, um Nachwuchs zu bekommen. Doch obwohl einzelne Tiere schon unterwegs sind: „Die große Wanderung steht noch bevor“, sagt der Fachmann Sascha Schleich. Denn die meisten Tiere starten im März, wenn die Nächte etwas milder werden.
Die Weibchen tragen die Männchen
Grundsätzlich machen sich alle Amphibien in Deutschland auf den Weg, erklärt Sascha Schleich. Aber nicht immer legen Kröten, Frösche und Molche dabei auch weite Strecken zurück. Manche bewegen sich nur ein kurzes Stück. Andere dagegen sind mehrere Kilometer unterwegs, zum Beispiel die Erdkröte und die Kreuzkröte.
Am Straßenrand kann man die Tiere häufig im Doppelpack entdecken. Erdkrötenweibchen nämlich tragen die Männchen bei der Wanderung manchmal huckepack. Wer so ein Pärchen sieht, weiß: Hier haben sich schon zwei Kröten gefunden, die zusammen Nachwuchs bekommen wollen. Andere Kröten tun sich erst am Ziel mit einem Partner zusammen, um Nachwuchs zu zeugen.
Der Mensch macht Probleme und der Mensch hilft
Doch warum betreiben die Tiere so einen Aufwand? „Die Tiere brauchen die Gewässer nur für die Fortpflanzung“, erklärt Sascha Schleich. Ansonsten leben sie eher an Land. Manche Amphibien zum Beispiel überwintern im Wald und machen sich von dort auf zu den Gewässern, in denen sie meist selbst zur Welt kamen. Für einige Tiere sind die Wege heute weiter als früher, sagt Sascha Schleich. Denn wenn etwa Wälder abgeholzt werden, müssen die Tiere sich im Winter neue Unterschlupfe suchen. Diese sind vielleicht etwas weiter weg. Ein Problem sind auch Straßen, die die Frösche, Molche und Kröten überqueren müssen. Damit sie heil hinüberkommen, sind häufig Naturschützer im Einsatz. Sie helfen den Tieren.