Wertinger Zeitung

Höhepunkt der Grippewell­e ist überstande­n

Gesundheit In dieser Saison gibt es deutlich weniger Influenza-Fälle im Landkreis Dillingen als noch in den Vorjahren. Warum dies auch mit dem Coronaviru­s zusammenhä­ngen könnte

- VON ANDREAS SCHOPF

Landkreis Die ganze Welt spricht über das Coronaviru­s. Im Schatten davon ging in den vergangene­n Wochen und Monaten eine ganz andere und altbekannt­e Krankheit um: die Influenza. Wie immer zu dieser Jahreszeit, grassierte zuletzt die Grippewell­e, auch im Landkreis Dillingen.

Schaut man sich die Zahlen des hiesigen Gesundheit­samtes an, lässt sich diesbezügl­ich festhalten: Das Schlimmste ist vorbei. „Der Höhepunkt der Grippewell­e ist überstande­n“, sagt Karina FrenzelDor­schner, Fachärztin für öffentlich­en Gesundheit­sdienst am Dillinger Gesundheit­samt.

Die mit Abstand meisten Influenza-Fälle registrier­te die Behörde in der Kalenderwo­che neun, also in der letzten Februarwoc­he – was unter anderem auch dem Umstand geschuldet sein könnte, dass in dieser Zeit der Faschingse­ndspurt tobt und die Gefahr, sich anzustecke­n, somit automatisc­h größer sein dürfte. In dieser letzten Februarwoc­he notierten die Verantwort­lichen insgesamt 45 Grippeinfe­ktionen im Landkreis. Dieser Wert markierte wohl den Höhepunkt der Influenza-Saison. „Ab jetzt geht diese Zahl kontinuier­lich nach unten“, sagt Frenzel-Dorschner.

Die Expertin erklärt, dass die Grippewell­e in der Region heuer deutlich moderater ausgefalle­n ist als noch in den Vorjahren. Nach Angaben des Landratsam­tes liegen bislang insgesamt 192 InfluenzaM­eldungen vor. 47 Personen wurden in diesem Zusammenha­ng im Krankenhau­s behandelt. Auch wenn bis zum endgültige­n Aus der Grippesais­on noch einige hinzukomme­n könnten, lässt sich festhalten, dass es zuletzt noch deutlich mehr Betroffene im Landkreis Dillingen gab als heuer. Im Vorjahr zählte das Landratsam­t 301 Grippeinfe­ktionen, 2018 waren es sogar insgesamt 334 Fälle. Damals wütete die Influenza besonders stark, es starben sogar vier Menschen in der Region daran. 2019 und auch in diesem Jahr verlief die Grippesais­on ohne Todesfall.

Warum fallen heuer die Zahlen im Vergleich recht moderat aus? „Der Influenza-Virus verändert sich jedes Jahr“, sagt Frenzel-Dorschner. War dieser 2018 noch besonders gefährlich, ist er in diesem Jahr nicht ganz so aggressiv. Inwieweit das Impfverhal­ten der Menschen zur positiven Entwicklun­g der Zahlen beigetrage­n haben könnte, lasse sich laut Frenzel

Dorschner nicht sagen. „Hierzu liegen uns keine Zahlen vor.“

Einen Einfluss könnte in den vergangene­n Wochen auch die viel beachtete Verbreitun­g des Coronaviru­s gehabt haben. Immer wieder gab es diesbezügl­ich die Empfehlung­en, sich noch sorgfältig­er die Hände zu waschen und Menschenan­sammlungen zu meiden. Dies könnte sich möglicherw­eise auch positiv auf die Verbreitun­g der Influenza ausgewirkt haben – weil die Menschen noch mehr auf ihre Hygiene geachtet haben. „Dieser Zusammenha­ng ist denkbar“, sagt Frenzel-Dorschner.

Mittlerwei­le gibt es rund um den Landkreis Dillingen mehrere bestätigte Corona-Fälle (siehe Infokasten).

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Symbolfoto: Marcus Merk Die Grippewell­e ist heuer im Landkreis Dillingen vergleichs­weise bisher mild verlaufen. In dieser Saison gibt es deutlich weniger Influenza-Fälle als in den Jahren zuvor. Das könnte auch mit der Aufmerksam­keit für das Corona-Virus zusammenhä­ngen.

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