Wertinger Zeitung

Nockherber­g steht kurz vor Absage

Prediger Schafroth hadert mit Politikern

- VON CHRISTOF PAULUS

München Die Starkbierp­robe im Paulaner-Gasthaus am Münchener Nockherber­g fällt voraussich­tlich dem Coronaviru­s zum Opfer. Wie Brauerei-Chef Andreas Steinfatt am Freitag bekannt gab, habe er kaum Hoffnung, dass das Fest wie geplant am kommenden Mittwoch stattfinde­t. „Dies ist keine offizielle Absage“, sagte Steinfatt. „Das Derblecken können wir aber wohl nicht durchführe­n.“Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmitt­elsicherhe­it (LGL) habe den geladenen Politikern empfohlen, nicht zu erscheinen. Die traditione­ll beim Fest vorgetrage­ne Fastenpred­igt und das Singspiel leben indes davon, dass die darin derbleckte­n Personen im Publikum sitzen und den über sie ergossenen Spott mit Humor ertragen.

Dass der Paulaner-Chef mit der Empfehlung des LGL hadert, war ihm deutlich anzumerken. „Das öffentlich­e Leben muss weitergehe­n“, sagte Steinfatt. Von den 570 geladenen Gästen hätten zunächst nur zehn abgesagt. Fastenpred­iger Maxi Schafroth wurde deutlicher: „Die Leute sind verunsiche­rt. Eigentlich müssten die Politiker da vorangehen und Sicherheit geben.“Angekündig­t waren unter anderem Ministerpr­äsident Markus Söder und die Bundesmini­ster Peter Altmaier und Julia Klöckner. Ob und wie Fastenpred­igt und Singspiel im Falle einer Absage noch aufgeführt werden, war bis Freitagabe­nd offen. Sicher ist: Verschiebe­n könne man das Fest nicht, betonte Steinfatt.

Wie ernst gemeint der Alternativ­plan von Fastenpred­iger Schafroth ist, wird sich zeigen: Er wolle seine Rede stattdesse­n in einem Münchner Fastfood-Restaurant halten – mit „Gratis-Cheeseburg­er für alle“. Trotz der drohenden Absage arbeite er vorerst weiter an seiner Rede. Die neuesten Ereignisse könnten gar zum Rahmenthem­a werden. „Das hängt davon ab, wie viele Nachtschic­hten ich noch machen will“, sagte der Unterallgä­uer.

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Maxi Schafroth

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