Wertinger Zeitung

Aigner spricht von „Ablasshand­el“

Auftritt Die Landtagspr­äsidentin besucht die WIR. Das Bienen-Volksbegeh­ren ist Thema

- VON JONATHAN MAYER

Dillingen Jedes Mal begrüßt die WIR in Dillingen besondere Gäste. Zu diesen gehörte heuer auch die „höchstrang­ige Frau im Staat“, wie Kreisbäuer­in Annett Jung sie nannte. Es war CSU-Politikeri­n Ilse Aigner, die Präsidenti­n des Bayerische­n Landtags. Auf der Bühne des Bauernverb­ands (BBV) nahm Aigner Platz und stellte sich den Sorgen der Landwirtsc­haftsvertr­eter.

Zuerst aber gab es Grund zur Freude: Kreisbäuer­in Annett Jung begrüßte etwa die Einführung des Schulfachs „Alltags- und Lebensökon­omie“. Das sei schon lange eine Forderung des BBV. Auch Aigner sieht die Vorteile, denn die Schüler würden so vor Ort lernen, wo Milch, Käse und Co. herkommen: „Es ist wichtig, dass wir zu den Profis rausgehen.“

Ein wichtiges Thema war für die

Landwirte noch immer das Volksbegeh­ren „Rettet die Bienen!“und die Forderung nach mehr Umweltschu­tz. „Zurzeit hat man den Eindruck, dass Politik und Gesellscha­ft der Landwirtsc­haft nur noch Belehrunge­n ausspreche­n“, klagte BBV-Kreisgesch­äftsführer Eugen Bayer. Aigner verglich das Volksbegeh­ren mit „modernem Ablasshand­el“. Wirklich helfen würde hingegen nur, wenn die Menschen ihr Kaufverhal­ten ändern und mehr regionale Produkte kaufen würden.

Kreisobman­n Klaus Beyrer beklagte wiederum die Düngeveror­dnung. „Wir können mit sachlichfa­chlichen Argumenten nichts mehr bewirken.“Aigner vermittelt: „Bei mir rennen Sie da offene Türen ein.“Zur Wahrheit gehöre aber auch, dass die Mehrheit im Bundesrat für die Düngeveror­dnung sei. „Die Grünen sagen, sonst verbieten sie halt die Anbindehal­tung.“

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