Aigner spricht von „Ablasshandel“
Auftritt Die Landtagspräsidentin besucht die WIR. Das Bienen-Volksbegehren ist Thema
Dillingen Jedes Mal begrüßt die WIR in Dillingen besondere Gäste. Zu diesen gehörte heuer auch die „höchstrangige Frau im Staat“, wie Kreisbäuerin Annett Jung sie nannte. Es war CSU-Politikerin Ilse Aigner, die Präsidentin des Bayerischen Landtags. Auf der Bühne des Bauernverbands (BBV) nahm Aigner Platz und stellte sich den Sorgen der Landwirtschaftsvertreter.
Zuerst aber gab es Grund zur Freude: Kreisbäuerin Annett Jung begrüßte etwa die Einführung des Schulfachs „Alltags- und Lebensökonomie“. Das sei schon lange eine Forderung des BBV. Auch Aigner sieht die Vorteile, denn die Schüler würden so vor Ort lernen, wo Milch, Käse und Co. herkommen: „Es ist wichtig, dass wir zu den Profis rausgehen.“
Ein wichtiges Thema war für die
Landwirte noch immer das Volksbegehren „Rettet die Bienen!“und die Forderung nach mehr Umweltschutz. „Zurzeit hat man den Eindruck, dass Politik und Gesellschaft der Landwirtschaft nur noch Belehrungen aussprechen“, klagte BBV-Kreisgeschäftsführer Eugen Bayer. Aigner verglich das Volksbegehren mit „modernem Ablasshandel“. Wirklich helfen würde hingegen nur, wenn die Menschen ihr Kaufverhalten ändern und mehr regionale Produkte kaufen würden.
Kreisobmann Klaus Beyrer beklagte wiederum die Düngeverordnung. „Wir können mit sachlichfachlichen Argumenten nichts mehr bewirken.“Aigner vermittelt: „Bei mir rennen Sie da offene Türen ein.“Zur Wahrheit gehöre aber auch, dass die Mehrheit im Bundesrat für die Düngeverordnung sei. „Die Grünen sagen, sonst verbieten sie halt die Anbindehaltung.“