SEK-Einsatz: Mann in Wohnung verschanzt
Sicherheit Großes Polizeiaufgebot in der Altstadt
Augsburg Rund drei Stunden waren am Freitagvormittag in der Augsburger Altstadt der Judenberg sowie ein Teil des Hunoldsgrabens und der Weißen Gasse von der Polizei abgeriegelt. Geschäftsleute kamen vorübergehend nicht in ihre Läden, Passanten mussten einen Umweg nehmen. Grund war ein Polizeieinsatz, der für Aufsehen sorgte. Er begann morgens um 8 Uhr. Anwohner eines Mehrfamillienhauses im Hunoldsgraben alarmierten die Polizei, weil jemand im Haus randaliere.
Als eine Polizeistreife vor Ort eintraf, wurden die Beamten von einem 62-jährigen Mann mit einem Messer bedroht. Wie Polizeisprecher Rainer Pabst vor Ort berichtete, lebt der Mann mit zwei weiteren Bewohnern in einer Wohngemeinschaft. Deren Bewohner werden ambulant von der Diakonie betreut. Zu dem Zeitpunkt habe sich der Mann allerdings alleine in der Wohnung befunden. Der mit einem Messer Bewaffnete verschanzte sich offenbar im Badezimmer. Die Polizei forderte Verstärkung an. Auch aus München rückten Spezialkräfte an. Der Rettungsdienst war ebenfalls vor Ort.
„Für die Bevölkerung geht keine Gefahr aus“, hieß es während des Einsatzes. Trotzdem achteten die Polizisten darauf, dass Fußgänger die Absperrbänder nicht passierten. Einige, die deshalb einen Umweg nehmen mussten, äußerten unverhohlen ihren Unmut darüber. „In engen Bereichen, wie hier in der Altstadt, machen wir lieber eine weiträumige Absperrung“, erklärte der Polizeisprecher. Gegen 11.30 Uhr war der Einsatz in der Altstadt dann wieder beendet. Nach langem Kontakt mit den Beamten ließ sich der Bewohner widerstandslos festnehmen. Weder der Mann noch die Polizeibeamten wurden verletzt. Der 62-Jährige wurde zunächst medizinisch betreut und ins Bezirkskrankenhaus eingewiesen.