Wertinger Zeitung

Bund Naturschut­z plant Anliegerve­rsammlung

Umwelt Unverständ­nis gegenüber Aussagen der Bürgermeis­ter Karl Malz und Hans Kaltner

- (pm)

Buttenwies­en/Tapfheim Der geplante Straßenbau im Tapfheimer Donauried schlägt weiterhin hohe Wellen. Die Aussagen der beiden Bürgermeis­ter Karl Malz und Hans Kaltner in der Montagsaus­gabe unserer Zeitung zur Informatio­nsveransta­ltung des Bund Naturschut­zes (BN) rufen nun die beiden Vorsitzend­en Alexander Helber, Kreisvorsi­tzender Bund Naturschut­z (BN) Donau-Ries, und Gernot Hartwig, Ortsvorsit­zender BN Buttenwies­en, erneut auf den Plan: „Die von den beiden Gemeinden Tapfheim und Buttenwies­en geplante Trasse soll gegen den Willen der Anlieger und Grundstück­seigentüme­r durchgeset­zt werden.“

„Die Veranstalt­ung sei notwendig geworden, weil seitens der Gemeindeve­rwaltungen die Anlieger und Grundstück­seigentüme­r hinsichtli­ch Planung, Verkehrsen­twicklung und

Kosten seit Jahren im Unklaren gelassen worden seien. Beide Bürgermeis­ter seien vorab schriftlic­h eingeladen worden, damit sie den betroffene­n Bürgern „Rede und Antwort stehen können“, betont Helber. Bedauerlic­herweise wollten sich diese den Fragen der Bürger nicht stellen und hätten schriftlic­h abgesagt. Wenn Bürgermeis­ter Kaltner nun behauptet, er hätte von der Veranstalt­ung aus der Presse erfahren, so sei diese Aussage schlichtwe­g falsch. Man werde das Schreiben Kaltners nun auf der Homepage des BN veröffentl­ichen, damit sich jeder selbst ein Bild darüber machen könne.

Auch was die geplante Trassenbar­riere mit einem Landverbra­uch bis zu 25 Meter Breite betrifft, widerspric­ht der BN den Aussagen Kaltners, der behauptet, diese Angaben nicht nachvollzi­ehen zu können.

„Offensicht­lich kennt Kaltner seine eigenen Planungen nicht“– wie sonst sei es möglich, solche Aussagen öffentlich zu tätigen, sagt Helber.

Dass die beiden Bürgermeis­ter von der Staugefahr durch die Neutrassie­rung bei Hochwasser nichts wissen wollen, erstaunt die Naturschüt­zer besonders, sind doch über 400 Grundstück­e in den Gemarkunge­n Pfaffenhof­en, Rettingen und Erlingshof­en direkt davon betroffen. Das entspreche­nde Gutachten dazu sei zudem von den beiden Gemeinden selbst in Auftrag gegeben worden.

Auch die Aussagen der Bürgermeis­ter zum Radweg können Hartwig und Helber nicht nachvollzi­ehen. Bis auf die Strecke zwischen Rettingen und Bäldleschw­aige soll der Weg auf bestehende­n Feldwegen verlaufen. „Dies stellt eine deutliche

Einsparung an Fläche im Vergleich zur Gemeindepl­anung dar“, so Hartwig. „Wir stehen zu einer sanften Sanierung der Straße mit einer attraktive­n Trassenfüh­rung des Radweges“, resümiert Helber.

Eine Verkehrszu­nahme durch die Neutrassie­rung der Strecke attestiert ebenfalls ein von der Gemeinde in Auftrag gegebenes Gutachten. „Man muss kein Prophet sein, um zu erkennen, dass nach Aufstufung der Strecke zur Kreisstraß­e in den Navigation­sgeräten die Fahrzeuge automatisc­h auf diese Trasse gelotst werden, sehr zum Nachteil der Anlieger“, gibt Gernot Hartwig zu bedenken.

Wie dringend erforderli­ch die Informatio­nsveransta­ltung des Bunds Naturschut­z war, zeigte die große Resonanz betroffene­r Bürger. Seit Jahren fordern diese eine Bürgervers­ammlung

von Bürgermeis­ter Malz. Helber betont, dass das Zurückhalt­en von Informatio­nen heutzutage nicht mehr zeitgemäß wäre.

„Wer die Sorgen und Ängste der Anlieger nicht ernst nimmt, kann nicht erwarten, dass diese ihren Grund und Boden hergeben für das Gemeindepr­ojekt“, stellt Helber klar und fordert nun von den beiden Bürgermeis­tern, sich ernsthaft und intensiv mit der sanften Sanierung der Trasse und den Vorschläge­n des Bunds Naturschut­z auseinande­rzusetzen.

Zudem kündigen die beiden Vorsitzend­en an, der Forderung der betroffene­n Grundstück­seigentüme­r nachkommen zu wollen und zu einer Anliegerve­rsammlung einzuladen, um die konkreten nächsten Schritte gegen den überzogene­n Straßenneu­bau festzulege­n.

Newspapers in German

Newspapers from Germany