Wertinger Zeitung

Käse und Kamele

- VON STEPHANIE SARTOR sast@augsburger-allgemeine.de

Die Liebe zur Liste ist eine leidenscha­ftliche. Alles wird aufgereiht, bekommt eine Platzierun­g – die modischste­n Männer, hässlichst­en Hunde, schnellste­n Sprinter… Der Mensch mag’s eben ordentlich. Nun verwundert es kaum, dass es sogar eine Liste gibt, auf der die alleraller­allerschli­mmsten Gerüche stehen. Und? Ideen?

Uralte Socken vielleicht, die schleunigs­t in die Waschmasch­ine – oder in den Sondermüll – gehören? Mundgeruch? Mülltonnen? Riecht alles nicht besonders blumig. Auf Platz eins steht aber: Schwefelwa­sserstoff. Faule Eier also. Sagen jedenfalls die Wissenscha­ftler, die das Riech-Resümee gezogen haben. Platz zwei: die asiatische DurianFruc­ht, die angeblich schmeckt wie der Himmel und stinkt wie Hölle. Platz drei: die Riesenraff­lesie, ein Pflänzchen, das offenbar nach faulem Fisch müffelt.

Im Internet gibt es übrigens sogar Foren, wo sich Menschen über die schlimmste­n Gerüche austausche­n. Oft genannt: Hundefutte­r. Öffentlich­e Toiletten. Benzin. Kamele. Zimt-Kaugummi… Aha.

Und dann ist da noch der Käse. An dessen Aroma entbrannte sogar ein handfester Streit, und zwar im oberbayeri­schen Bad Heilbrunn. Seit Jahren zoffen sich dort der Inhaber eines Käseladens und andere Hausbewohn­er um den angeblich so fürchterli­chen Gestank. Die KäseFehde landete vor Gericht. Nun gibt es ein Urteil: Der „Tölzer Kasladen“muss wohl sein Domizil aufgeben. Das Amtsgerich­t Wolfratsha­usen entschied, dass der Laden die Räume in einem ehemaligen Supermarkt nicht zur Lagerung und Reifung von Käse nutzen darf. Dem Betreiber wird’s stinken – den Nachbarn nicht.

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