Auch England, Frankreich und die Amateure pausieren
Fußball Mittlerweile stoppen alle großen europäischen Ligen. Das Länderspiel gegen Italien ist abgesagt. Der Bayerische Verband unterbindet sämtliche Spiele bis in die untersten Spielklassen. Der Appell an die Vereine ist eindringlich
Augsburg Das Coronavirus hat den Betrieb in nahezu allen Fußball-Ligen gestoppt. In England, wo mit Mikel Arteta der Trainer des FC Arsenal und der Chelsea-Spieler Callum Hudson-Odoi positiv auf den Erreger getestet wurden, wird die Liga mindestens bis zum 3. April unterbrochen. In Frankreich sind die Begegnungen der ersten beiden Ligen bis auf Weiteres ausgesetzt. Nachdem in Spanien und Italien bereits zuvor der Ligabetrieb gestoppt wurde, war die Bundesliga bis Freitag die einzige der fünf europäischen Topligen, die noch weiterspielen wollte. Am Freitagnachmittag lenkte auch die DFL ein, die Bundesliga und die 2. Liga sind bis auf Weiteres unterbrochen. Die 3. Liga hatte bereits unter der Woche die kommenden beiden Spieltage abgesagt. Der europäische Verband stoppte zudem den Betrieb in der Champions und Europa League. Am späten Abend schließlich hat die Stadt Nürnberg die Austragung des Länderspiels der deutschen Nationalmannschaft am 31. März gegen Italien untersagt. Wie der DFB am Freitagabend mitteilte, untersage die Stadt wegen der Coronavirus-Krise Veranstaltungen mit mehr als 100 Menschen, wodurch eine Absage des Spiels unumgänglich sei. Zuvor schon hatte die Fifa sämtliche Vereine von der Abstellungspflicht ihrer Nationalspieler entbunden.
Wie es konkret weitergehen soll, soll Anfang der kommenden Woche entschieden werden, wenn DFL und Uefa zu ihren Sitzungen zusammenkommen. Es sind Entscheidungen, von der auch der Bayerische Fußballverband (BFV) sein weiteres Vorgehen abhängig machen wird. Am Freitag beschloss auch der BFV, dass der Amateurfußball im Freistaat bis zum 23. März komplett pausieren soll – von der Regionalliga bis in die C-Klasse, von den Senioren bis zu den Junioren. Testspiele, die nicht den Regelungen des Verbands unterliegen, kann der BFV zwar nicht verbieten. Allerdings werden für diese Spiele keine Schiedsrichter abgestellt werden. Aktuell solle jeder seinen Beitrag dazu leisten, um die Verbreitung des Virus einzudämmen. Auch der Trainingsbetrieb soll auf Anraten des BFV ausgesetzt werden. Unter Umständen müssen aber auch Trainingseinheiten von der kommunalen Behörde genehmigt werden. BFV-Präsident Rainer Koch betonte, dass der Verband seinen Klubs das Training nicht verbieten könne: „Es wäre schwer nachvollziehbar, wenn Schulen und Kitas in Bayern geschlossen sind, im Verein aber das Training fortgesetzt würde.“
Dass nach dem 23. März, dem Ende der Pause, im Amateurlager weitergespielt wird, scheint angesichts der Infektionszahlen illusorisch. Auch der Verband bringt ausdrücklich eine Verlängerung der Pause ins Spiel. Wenn es nötig sei, werde der BFV die Aussetzung verlängern oder den Spielbetrieb komplett einstellen.