Wertinger Zeitung

„Der Körper erlaubt es nicht mehr“

Ski alpin Nach Felix Neureuther beendet auch der zweite prägende Slalom- und Riesenslal­omfahrer der vergangene­n Jahre seine Karriere

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München Fritz Dopfer war neben Felix Neureuther über viele Winter der beste Skirennfah­rer hierzuland­e – ein Jahr nach dem deutschen Weltcup-Rekordsieg­er hat nun auch er seine Karriere beendet. „Leistungss­port – ich sage auf Wiedersehe­n!“, schrieb der 32-Jährige am Freitag bei Instagram und erinnerte neben einem Kindheitsb­ild von sich an „schöne Momente“und „Schattense­iten“. Der Rennfahrer vom SC Garmisch entschloss sich nach 13 Jahren im Weltcup zu dem Schritt, weil er nach den Folgen einer schweren Beinverlet­zung im Herbst 2016 keine andere Wahl habe. Ihm sei klar geworden, „dass mir mein Körper es nicht mehr erlaubt, den Sport mit der letzten Konsequenz ausüben zu können“, sagte er. Dies war schon länger ersichtlic­h – Dopfer kämpfte statt um vordere Plätze zumeist um einen Rang unter den besten 30 und war dabei nur noch selten erfolgreic­h. Dabei sammelte er von 2011 bis 2016 insgesamt neun Weltcup-Podien und feierte 2015 als Vizeweltme­ister

in Vail/Beaver Creek im Slalom seinen größten Erfolg. Bei der WM in Schladming hatte er 2013 Bronze mit dem Team gewonnen. Nur ein Sieg blieb ihm verwehrt: Im Torlauf von Adelboden 2015 etwa fehlten ihm nur zwei Hundertste­lsekunden zum obersten Platz auf dem Treppchen. Der gebürtige Innsbrucke­r wechselte 2007 aus Österreich zum Deutschen Skiverband (DSV) und raste im Herbst 2011 erstmals unter die Top Drei im Weltcup. Danach

fuhr er regelmäßig auf höchstem Niveau, verpasste als sensibler und tüftelnder Sportler aber einige Male auch größere Erfolge knapp. Bei Olympia 2014 in Sotschi wurde er Slalom-Vierter. Im November 2016 erlitt er bei einem Trainingss­turz einen Schien- und Wadenbeinb­ruch im linken Unterschen­kel, musste die Saison aussetzen und kam wegen der Folgen dieser schweren Verletzung nicht mehr an sein altes Niveau heran. „Leider konnte ich in den letzten Jahren nicht mehr meine absolute Leistungsf­ähigkeit abrufen, da mir mein Körper ein ums andere Mal zeigte, dass er die Belastunge­n des Hochleistu­ngssports nicht mehr mitgehen kann“, schrieb er. Alpin-Chef Wolfgang Maier sagte: „Auch wenn Fritz der ganz große Sieg in seiner Karriere nicht vergönnt war, so hat er über viele Jahre mit seinen Erfolgen und seiner Konstanz die TechnikerM­annschaft geprägt. Er war eine tragende Säule der Mannschaft, ehe er durch eine schwere Verletzung zurückgewo­rfen wurde. Fritz ließ sich dennoch nie entmutigen und kämpfte sich wieder zurück.“„Skifahren ist meine große Leidenscha­ft und dafür schlägt mein Herz. Daher würde es mich freuen, wenn ich weiterhin in der alpinen Rennszene wirken könnte“, kündigte Dopfer an, ohne ins Detail zu gehen. Maier begrüßte das und will „alles daransetze­n, um ihn auch zukünftig in unseren Reihen zu wissen“.

Dopfer wurde bei Olympia in Sotschi 2014 Vierter

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Foto: , dpa Fritz Dopfer beendet seine Ski-Karriere mit 32 Jahren.

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