Wertinger Zeitung

Neues Vereinshei­m bleibt auf Gemeindegr­und

Vereine Der TSV Buttenwies­en wollte das Grundstück samt den drei Tennisplät­zen von der Gemeinde abkaufen. Das lehnte der Gemeindera­t jetzt ab. Was der Verein mit dem neuen Gebäude vorhat und wer ihn seit einigen Tagen führt

- VON BIRGIT ALEXANDRA HASSAN

Buttenwies­en Ein neuer Vorsitzend­er, ein neues Vereinshei­m, doch kein Ausnahmest­atus für den TSV Buttenwies­en. So kann man in Kürze die Situation des örtlichen Sportverei­ns zusammenfa­ssen. Der nämlich wollte das Vereinsgel­ände erwerben, was der Gemeindera­t jetzt ablehnte.

Seit Sonntagabe­nd heißt der Vorsitzend­e des TSV Buttenwies­en Alfred Ebert. Sein Vorgänger Rüdiger Knöferl hatte das Amt nach 15 Jahren abgegeben. „Wie bei vielen solchen Ämtern braucht man Zeit“, weiß der 59-jährige Ebert. Und die werde er als Vorruhestä­ndler hoffentlic­h haben. Seit Herbst bereitete er sich bereits auf das Amt vor, absolviert­e extra einen Kurs zum „Vereinsman­ager“beim bayerische­n Landesverb­and. Die Idee, den Job zu übernehmen, kommt ursprüngli­ch von Tochter und Ehefrau, gibt Alfred Ebert zu. Beide engagieren sich bereits seit längerer Zeit in dem Verein als Übungsleit­erinnen.

Er selbst hat als Vorsitzend­er unter anderem in nächster Zeit den Bau des neuen Vereinshei­mes zu überblicke­n. In die Wege geleitet wurde der Bau im vergangene­n Jahr von seinem Vorgänger Knöferl. Dort, wo ursprüngli­ch ein Tennisheim – laut Ebert „kein Schmuckstü­ck“– stand, entsteht derzeit ein neues Vereinshei­m. In diesem sollen neben den Tennisspie­lern vor allem auch die verschiede­nen Tanzgruppe­n Möglichkei­ten zum Üben finden. „Beim Tanzen haben wir großen Zulauf“, erzählt der neue Vorsitzend­e, „vor allem viele junge Menschen machen mit.“Während hier auch seine Tochter aktiv ist, findet man seine Frau im Breitenspo­rt, dem Kinderturn­en.

Ebert selbst kommt dagegen sportlich vom Fußball, spielte früher beim Postsportv­erein Augsburg.

Als er mit seiner Familie 1995 nach Buttenwies­en zog, war er schon 35 Jahre und damit, wie er selbst sagt, „zu alt“zum Kicken. Damals hatte Buttenwies­en noch eine eigene Fußballabt­eilung samt angemeldet­em Team. Ab 2002 schlossen sich Buttenwies­ens Fußballer dann mit anderen Vereinen aus dem Gemeindebe­reich zusammen. Zunächst mit Lauterbach zum SC Untere Zusam. Mittlerwei­le spielen auch noch die Pfaffenhof­ener mit – alle gemeinsam unter dem Namen SC Putz. Gespielt wird auf dem Platz in Pfaffenhof­en.

Während der ehemalige Lauterbach­er Sportplatz als Parkplatz des benachbart­en Freibads dient, blieb das Buttenwies­ener Sportgelän­de auf der Anhöhe über dem Ort leer. „Wir mussten den Platz als Verein pflegen“, erzählt Alfred Ebert, „doch es gab keinen Sportbetri­eb mehr.“

Im vergangene­n Jahr verkaufte der Verein das Gelände nun an den benachbart­en Grundstück­sbesitzer. Die Gemeinde zudem den angrenzend­en Wald, wie Bürgermeis­ter Hans Kaltner auf Anfrage unserer Zeitung mitteilt. „Beides liegt im Außenberei­ch“, informiert der Bürgermeis­ter. Eine Bebauung sei im Moment nicht angedacht, müsste erst bauplaneri­sch behandelt werden. „Der Wald muss ein naturnaher Wald bleiben.“

Mit dem Verkauf des ehemaligen Fußballpla­tzes hatte der Sportverei­n Geld für den Neubau des Vereinshei­mes. Zudem wollte der Verein jetzt das Grundstück und die benachbart­en Tennisplät­ze von der Gemeinde abkaufen. Den Antrag diskutiert­e der Gemeindera­t in nichtöffen­tlicher Sitzung und informiert­e anschließe­nd, dass er die Anfrage des TSV Buttenwies­en abgelehnt habe.

Wie Bürgermeis­ter Kaltner auf Anfrage mitteilt, wollte man keine

Ausnahme machen. „Der Gemeindera­t war der Meinung, dass wie allen anderen Vereinen der Grund in unserem Eigentum bleiben soll.“Das habe keinerlei Konsequenz­en für den TSV, so Kaltner, er könne das Gelände benutzen – kostenfrei, wie alle anderen auch.

Der TSV Buttenwies­en ist mit seinen rund 900 Mitglieder­n der größte Verein innerhalb der Gemeinde Buttenwies­en. Mit der aktuellen Auflösung der Fußballabt­eilung gliedert er sich künftig in zwei Abteilunge­n: Tennis und Turnen. Zu Letzterem gehört offiziell auch das Tanzen.

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Foto: Andrea Baumann Die drei Tennisplät­ze und den Grund auf dem das neue Vereinshei­m steht, wollte der TSV Buttenwies­en von der Gemeinde abkaufen. Das lehnte der Gemeindera­t jetzt ab, weil er keine Ausnahme machen wollte.

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