Digitale Vergangenheit ausmisten
Fasten Es wird Zeit, den Maileingang zu entrümpeln
Die Redakteure unserer Zeitung fasten. Fleisch, Alkohol und Schokolade sind ab jetzt tabu. Jeder Kollege hat seine eigene 40-Tage-Herausforderung. Andreas Schopf will nichts weglassen, dafür sich von unnötigem Ballast befreien und sein Leben entmisten – analog wie digital.
Neulich poppte mal wieder die Warnung im E-Mail-Fach auf. Der Speicherplatz sei fast voll. Bald könne ich nichts mehr empfangen. Eine Warnung, die ich an meinem DienstPC regelmäßig bekomme, und die mich deshalb zuletzt nur mäßig zum Handeln bewegt hat. In der Regel reagiere ich darauf, dass ich einige Mails mit Anhang aus den vergangenen Tagen lösche. Das geht schnell, hat aber leider nur eine sehr kurze Wirkung. Die nächste Nachricht mit drei überdimensionierten Bildern im Anhang, und schon meldet das System wieder eine drohende Überlastung. Jetzt wurde es Zeit, grundlegend digital auszumisten. Also ging es im Maileingang nach hinten. Weit nach hinten. Es ist wirklich erstaunlich, wie lange man seinen Mailverkehr zurückverfolgen kann. Das mag in manchen Fällen praktisch sein, wenn man etwa eine bestimmte Information
oder einen bestimmten Anhang nochmals brauchen kann. Aber das braucht wahnsinnig viel Speicherplatz. Und ist die Erklärung dafür, dass mein Mailfach immer wieder an seine Grenzen stößt. Also entrümpelte ich den Posteingang – und damit auch meine eigene Vergangenheit. Pressemitteilungen aus dem Jahr 2015? Weg damit. Ausbildungspläne und Druckumfänge aus dem Jahr 2016? Bringen mir heute überhaupt nichts mehr. Mit jedem Megabyte, das man freischaufelt, schafft man Platz für Neues, was tagtäglich hereinkommt. Und man minimiert die Gefahr, dass so schnell wieder eine Warn-Mail aufpoppt.