Wertinger Zeitung

Gespräche über die Zukunft von Showa Denko

Wirtschaft Bayerns Wirtschaft­sminister kommt nach Meitingen. Landrat unterstütz­t das Ziel, dass der Tarifvertr­ag eingehalte­n wird

- VON GUNTER OLEY

Meitingen Die Suche nach einer Lösung für die Beschäftig­ten und den Produktion­sstandort von Showa Denko in Meitingen ist Gegenstand vieler Gespräche. Trotz der Absage des Festakts zur Eröffnung des Carbon Campus von SGL wird am Mittwoch, 18. März, Bayerns Wirtschaft­sminister Hubert Aiwanger nach Meitingen kommen, um mit der Unternehme­nsführung und Arbeitnehm­ervertrete­rn über die aktuelle Situation zu sprechen. Das bestätigt auch Showa Denko-Geschäftsf­ührer Alexander Loscher.

In den vergangene­n Wochen haben nach Angaben von Fabian Mehring, Parlamenta­rischer Geschäftsf­ührer der FW-Landtagsfr­aktion, Spitzenges­präche mit den Entscheide­rn aller Beteiligte­n stattgefun­den. „Weil derzeit ein Schließung­sbeschluss der japanische­n Führung von Showa Denko zum Jahresende im Raum steht, dürfen wir in Diensten einer Zukunft für den Standort und seine Mitarbeite­r keine Zeit verlieren“, erklärt er weiter. Ziel sei, durch eine zukunftsfä­hige Neuausrich­tung der Grafitprod­uktion „über das Jahresende hinaus eine gute Zukunft für Standort und Mitarbeite­r zu ermögliche­n“.

Mit dem Ziel, eine einheitlic­he Vorgehensw­eise nach der angekündig­ten Schließung des Produktion­sstandorts von Showa Denko in Meitingen abzustimme­n, hatte in der vergangene­n Woche Landrat Martin Sailer zu einem Gespräch eingeladen, informiert das Landratsam­t. Über das Thema beriet er mit Meitingens Bürgermeis­ter Michael Higl, Michael Leppek, Erster Bevollmäch­tigter und Geschäftsf­ührer der IG Metall in Augsburg, Steffen Pampollas, Gewerkscha­ftssekretä­r der IG Metall, sowie Stefan Schmölz, Betriebsra­tsvorsitze­nder von Showa Denko. „Showa Denko hat als Arbeitgebe­r eine Verpflicht­ung gegenüber seinen Beschäftig­ten. Unser gemeinsame­s Ziel muss es sein, dass der gültige Tarifvertr­ag eingehalte­n wird“, erklärte der Landkreisc­hef.

Ende Januar hatte das Unternehme­n angekündig­t, zum Jahresende die Produktion von Grafitelek­troden in Meitingen einzustell­en, wodurch voraussich­tlich etwa 140 Mitarbeite­r die Arbeit verlieren würden. Allerdings gibt es einen Ergänzungs­tarifvertr­ag zwischen Showa Denko und IG Metall, der betriebsbe­dingte Kündigunge­n bis weit über das Jahresende 2020 hinaus ausschließ­t. Unter anderem mit einer Postkarten­aktion will die Gewerkscha­ft der Forderung Nachdruck verleihen, die Schließung zu stoppen und den Vertrag zur Beschäftig­ungssicher­ung einzuhalte­n.

Die aktuelle Entwicklun­g in der Region betrachtet der Landtagsab­geordnete Johann Häusler (FW) auch mit Verweis auf die Ankündigun­g von Showa Denko mit großer Sorge. „Die Tatsache, dass mittelstän­dische Unternehme­n im Großraum Augsburg reihenweis­e Arbeitsplä­tze abbauen, Geschäftsf­elder auslagern müssen und von vorwiegend asiatische­n Investoren übernommen werden, bereitet mir große Sorge“, erklärte er bei einem Besuch bei den Lech-Stahlwerke­n in Meitingen. Dieses Unternehme­n dagegen sei in der Region tief verwurzelt und stelle auch einen erhebliche­n sozialen, kulturelle­n und wirtschaft­lichen Faktor dar. Daher sei es für ihn umso unverständ­licher, dass es mit massivem Widerstand gegen eine Betriebser­weiterung konfrontie­rt sei.

 ?? Foto: Landratsam­t ?? Über ein gemeinsame­s Vorgehen mit Showa Denko berieten im Landratsam­t (von links) Martin Sailer, Steffen Pampollas, Stefan Schmölz, Michael Leppek und Michael Higl.
Foto: Landratsam­t Über ein gemeinsame­s Vorgehen mit Showa Denko berieten im Landratsam­t (von links) Martin Sailer, Steffen Pampollas, Stefan Schmölz, Michael Leppek und Michael Higl.

Newspapers in German

Newspapers from Germany