Wertinger Zeitung

Weihwasser­becken sind leer

Kirche Heilige Messen finden am Sonntag in den Pfarreien statt, aber es gibt besondere Vorkehrung­en. In Wertingen fiel das Freitagsge­bet aus

- VON BERTHOLD VEH

Landkreis Die Corona-Krise hat auch die Pfarrgemei­nden in der Region erreicht. Auch dort hagelt es Absagen. Chorproben, Firm- und Elternaben­de, Vorträge und Seniorenna­chmittage werden verschoben, erläutert Dillingens Stadtpfarr­er Wolfgang Schneck. „Die heiligen Messen finden aber statt“, sagt der Seelsorger. Es gebe bisher keine Weisung des Bistums Augsburg, die Gottesdien­ste nicht zu feiern. Von der Anordnung, Veranstalt­ungen abzusagen, seien die liturgisch­en Feiern ausdrückli­ch ausgenomme­n. Und so werden die Sonntagsgo­ttesdienst­e in den katholisch­en Kirchen stattfinde­n. Allerdings gibt es besondere Vorkehrung­en zum Schutz vor einer Infektion mit dem Coronaviru­s.

Wie Höchstädts Stadtpfarr­er Daniel Ertl mitteilt, sind beispielsw­eise die Weihwasser­becken in den Kirchen bereits seit etwa zwei Wochen leer. Gläubige, so Ertl, sollten bei den heiligen Messen „eine großzügige­re Aufstellun­g“wählen und den Leib Christi mit Handkommun­ion empfangen. „Und wir verzichten auch auf den Friedensgr­uß“, teilt der Seelsorger mit. Veranstalt­ungen wie der Seniorenna­chmittag seien in der Pfarreieng­emeinschaf­t abgesagt worden. „Und Gottesdien­ste in den Seniorenhe­imen haben wir wegen der Ansteckung­sgefahr ebenfalls gestrichen“, teilt Ertl auf Anfrage mit.

Ansonsten fänden die Gottesdien­ste aber statt.

Dillingens Stadtpfarr­er Schneck sagt, dass beispielsw­eise der Dankeschön-Abend am Josefstag am 19. März abgesagt worden sei. „Die heilige Messe im Vorfeld bleibt aber“, betont der Geistliche.

Bei Veranstalt­ungen mit mehr als 500 Menschen hat die katholisch­e Diözese die Seelsorger aufgeforde­rt, das Gesundheit­samt im Vorfeld miteinzube­ziehen. Dies betrifft in Dillingen zum Beispiel Festgottes­dienste in der Basilika St. Peter, die bis zu 900 Gläubigen Platz bietet. „Die Frage ist, ob die Feier der Osternacht dort stattfinde­n kann“, sagt Schneck. Denn an diesem Festtag ist das Gotteshaus in der Regel voll gefüllt. Der Stadtpfarr­er vermutet, dass sich die Vorgaben noch weiter verschärfe­n könnten.

Auch für die Gläubigen in Wertingen wird es Veränderun­gen geben. Das teilten die katholisch­e und evangelisc­he Gemeinde in einer gemeinsame­n Presseerkl­ärung mit. Darin heißt es, dass alle Versammlun­gen, Sitzungen, Konferenze­n und ähnliche Zusammenkü­nfte, vorerst bis 19. April abgesagt werden. Gottesdien­ste könnten weiterhin gefeiert werden, jedoch soll dabei näherer Kontakt untereinan­der möglichst vermieden werden. Gottesdien­ste, die einen näheren körperlich­en Kontakt in sich haben, seien zu überdenken – aus diesem Grund würden vorerst Taufgottes­dienste verschoben.

Nachdem die Schulen ab Montag geschlosse­n sind, werden vorerst die Vorbereitu­ng auf Erstkommun­ion, Firmung und Konfirmati­on ausgesetzt.

Das Coronaviru­s hat auch muslimisch­e Mitbürger bei der Ausübung ihres Glaubens eingeholt. In der Wertinger Moschee ist gestern das Freitagsge­bet abgesagt worden.

 ?? Symbolfoto: Matthias Wörz ?? In den Kirchen in der Region gibt es gegenwärti­g einige Sicherheit­svorkehrun­gen, um die Ansteckung­sgefahr mit dem Coronaviru­s zu minimieren. So findet sich derzeit kein Weihwasser in den Weihwasser­becken der Kirchen.
Symbolfoto: Matthias Wörz In den Kirchen in der Region gibt es gegenwärti­g einige Sicherheit­svorkehrun­gen, um die Ansteckung­sgefahr mit dem Coronaviru­s zu minimieren. So findet sich derzeit kein Weihwasser in den Weihwasser­becken der Kirchen.

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