Elf neue Gesichter im Dillinger Stadtrat
Wahl Das Umland verliert zwei Sitze, die SPD einen. Die Junge Union und die AfD sind neu dabei
Dillingen Die Kommunalwahl 2020 hat den Dillinger Stadtrat erheblich verändert. In dem Gremium gibt es künftig elf neue Gesichter. Neun verdiente Stadträte, die den Rat zum Teil über Jahrzehnte prägten, hatten nicht mehr kandidiert. Was die Kräfteverhältnisse betrifft, gibt es ebenfalls leichte Verschiebungen. Die Umlandfraktion, die bisher mit zehn Mandaten die stärkste Kraft war, hat zwei Sitze verloren: Die Wählerschaft Fristingen und die Wählervereinigung Kicklingen sind ab dem 1. Mai nur noch mit einem Stadtrat im Gremium vertreten. Gleichauf mit dem Umland ist nun die CSU, die wieder acht Mandate errang. Und weil Daniel Kaim von der Nachwuchsorganisation Junge Union den Sprung in den Stadtrat schaffte, haben die Christsozialen künftig tatsächlich neun Sitze.
Ein Mandat hinzugewonnen haben die Grünen, die nun zwei Stadträte stellen. Neu im Gremium vertreten ist die AfD, die auf 2,8 Prozent der Stimmen kam. Die SPD büßte dagegen ein Mandat ein und stellt nur noch einen Stadtrat. Spitzenkandidat Tobias Rief, der als OB-Kandidat nur 15,2 Prozent der Stimmen erhielt, schaffte nicht einmal den Sprung in den Stadtrat. Dafür wurde der zweitplatzierte Walter Fuchsluger nach vorne gewählt. Der 82-Jährige zeigte sich über das schlechte Abschneiden der Sozialdemokraten entsetzt. „Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass wir einmal nur ein SPD-Mitglied im Stadtrat haben.“Früher, so Fuchsluger, seien es einmal acht SPD-Stadträte gewesen. Gar keine Rolle spielten die Liberalen (1,5 Prozent). Stimmenkönig wurde mit 7900 Stimmen der wiedergewählte Oberbürgermeister Frank Kunz, der auf Platz eins der CSU Liste antrat – gefolgt vom Dritten Bürgermeister Peter Graf (4960 Stimmen). Nicht mehr gewählt wurden die Stadträte Thomas U. Demel, der die CSU verlassen und bei den Freien Wählern kandidiert hatte, und Alexander Lehmann (Wählerschaft Fristingen). Stimmenkönig Kunz, der mit 84,8 Prozent als Oberbürgermeister wiedergewählt wurde, dankte für „den überwältigenden Vertrauensbeweis – auch bei der Stadtratswahl“. Die CSU könne mit dem Ergebnis „sehr zufrieden“sein.
● Stimmenanteile: CSU 33,8 Prozent. Grüne: 7,7 Prozent. Freie Wähler: 8,0 Prozent. AfD: 2,8 Prozent. SPD: 6,1 Prozent. FDP: 1,5 Prozent. Wählergemeinschaft Steinheim: 7,3 Prozent. Schretzheimer Liste; 6,9 Prozent. Bürgergemeinschaft Hausen: 6,6 Prozent. Wählerschaft Fristingen: 6,0 Prozent. Wählervereinigung Kicklingen: 5,7 Prozent. Wählerliste Donaualtheim: 4,5 Prozent. JU: 3,2 Prozent.
● Die gewählten Stadträte: CSU (8 Sitze): Frank Kunz (als OB gewählt), Peter Graf, Erika Schweizer, Günter Schwertberger, Benedikt
Klein, Wolfgang Düthorn, Andrea Spengler, Dietmar Reile, Nachrücker Christian Forscht (neu). Grüne (2 Sitze): Benedikt Rapp (neu), Joachim Hien (neu). Freie Wähler (2 Sitze): Rainer Schindler, Reinhold Fisel (neu). AfD (1 Sitz): Karl Zill (neu). SPD (1 Sitz): Walter Fuchsluger. WG Steinheim (2 Sitze): Hermann Balletshofer, Jochen Hihler (neu). Schretzheimer Liste (2 Sitze): Michael Kreuzer (neu), Gerhard Graf (neu). BG Hausen (2 Sitze): Matthias Fürholzer (neu), Marcus Jonietz (neu). Wählerschaft Fristingen (1 Sitz): Johann Graf. WV Kicklingen (1 Sitz): Karl Schneider. WL Donaualtheim (1 Sitz): Bernhard Weber. Junge Union (1 Sitz): Daniel Kaim (neu).