Wertinger bleiben ihren Stadträten treu
In diesen Zeiten steht die Welt Kopf – doch im Wertinger Stadtrat bleibt fast alles, wie es war. Zumindest hat der Wähler sich entschieden, den Wechsel so gering wie möglich zu halten, denn sechs Stadträte standen gar nicht mehr zur Wahl. Mit der Ausnahme von Edeltraud Bichler und Wolfgang Zenetti wurden alle Volksvertreter in ihrer Arbeit bestätigt. Und die beiden Abgänge dürfte dieses Schicksal kaum überraschen. Wolfgang Zenetti ließ sich weit hinten auf der Liste platzieren und Edeltraud Bichler drängte sich ebenfalls nicht gerade in den Vordergrund. Schade dagegen, dass es für Ulrike Laux um Haaresbreite nicht gereicht hat – eine junge Frau von der SPD hätte dem männerdominierten Gremium gutgetan.
Die Konservativen konnten ihre Sitze um Haaresbreite halten. Die Auszählung entwickelte sich in der vergangenen Nacht zum Nervenkrimi, in der es lange Zeit so aussah, als könnten die Freien Wähler die Mehrheit der Sitze erobern und die SPD ihre beiden Sitze halten. Erst mit dem letzten Briefwahlbezirk kam für die Fraktion um den äußerst populären Johann Popp die Erleichterung, dass die Stimmenverluste nicht noch zu einem Verlust eines wichtigen Sitzes führen würden.
Das unspektakuläre Wahlergebnis muss aber keineswegs bedeuten, dass sich wenig tun wird im Stadtrat. Die Harmonie vergangener Zeiten ist längst verflogen, die konservative Fraktion will „Fehlentwicklungen“verhindern, und auch die Grünen geben sich vor dem Start in die neue Sitzungsperiode nicht gerade wie friedliche Schäfchen. Es wirkt ein bisschen so, als sei die derzeitige Stilllegung des öffentlichen Lebens in Wertingen die Ruhe vor dem Sturm.