Der Theatermacher
„Können wir den Monatswechsel überstehen?“
Wie soll ich über diese letzte Woche berichten? Es droht die Beschreibung eines schlechten Katastrophenfilms zu werden. Aber jetzt hat die Realität alles übertroffen.
Keiner im Umfeld des Theaters ist gesundheitlich betroffen. Zum Glück. Aber praktisch alle finanziell und psychisch. Alle Aufführungen sind erst einmal abgesagt. Von heute auf morgen gibt es keine Einnahmen mehr.
Davon ist die Woche geprägt: Krisengespräche und Bestandsaufnahme. Das Theater ist zu. Alle Zuschauer, soweit es möglich war, wurden benachrichtigt. Gekommen sind am Wochenende dann trotzdem ein paar, sie waren aber verständnisvoll.
Ein Hoffnungsschimmer: Wir haben unglaublich tolle und treue Zuschauer. Unser Spendenaufruf und die Bitte, jetzt Gutscheine zu kaufen, zeigen Wirkung. Viele kleinere und auch größere Spenden gehen ein. Vielleicht können wir doch den Monatswechsel finanziell überstehen?
Für die festangestellten Mitarbeiter beantrage ich Kurzarbeit. Für mich ist das nicht möglich. Laufen die Förderungen von Stadt und Staat weiter, auch wenn wir jetzt die Richtlinien nicht erfüllen können? Können Honorare an Schauspieler, die nichts mehr verdienen, gezahlt werden, obwohl sie „die Leistung“nicht erbringen? Wie verhalten sich die Sponsoren?
Viele Telefonate bringen teils Klarheit, teils aber auch weitere Verunsicherung. Bei der angekündigten „Soforthilfe Corona“des Freistaates dürfen bis fünf Mitarbeiter nur 5000 Euro beantragt werden. Leider viel zu wenig, aber doch ein positives Signal.