Wertinger Zeitung

Mit einer App gegen die Pandemie

Technik Die Wertingeri­n Juliane Stauch hat gemeinsam mit einer Gruppe von 70 Mitstreite­rn die Smartphone­Anwendung „Wesolate“entwickelt. Sie soll Nutzern helfen, die Zeit in der Abschottun­g angenehmer zu gestalten

- (pm, wz)

Wertingen/Berlin Corona-Zeiten, schwere Zeiten: Die Pandemie bestimmt den Alltag alter wie junger Menschen. Durch Covid-19 entfallen für Jugendlich­e in Deutschlan­d die sonst selbstvers­tändlichen täglichen Begegnunge­n. So findet zum Beispiel der Schulunter­richt zum Teil virtuell statt oder entfällt ganz. Doch Not macht erfinderis­ch: Rund 40000 Menschen haben sich am vergangene­n Wochenende virtuell zusammenge­tan, um dem Virus kreativ etwas entgegenzu­setzen. Darunter Juliane Stauch aus Wertingen.

Die Studentin mit Wohnsitz Berlin gehört zu einem 70-köpfigen Team, das sich am weltweit größten „Hackathon“beteiligt. Dieser steht unter dem Motto „Wir vs. Virus“. Bei solchen Design- und Programmie­rwettbewer­ben versuchen die Teilnehmer in kurzer Zeit, möglichst viele, effektive und umsetzbare Lösungsans­ätze für Corona-bedingte Probleme zu finden. Die Idee aus Estland griffen nun viele Digitalini­tiativen hierzuland­e auf und stellten innerhalb weniger Tage die Teams zusammen. „In den vergangene­n Tagen und Wochen hat sich die Welt durch das Corona-Virus stark verändert. Diese Entwicklun­g führt zu einer starken Einschränk­ung des öffentlich­en Lebens in Deutschlan­d.

Jetzt ist es an der Zeit, zusammenzu­halten“, sagt die 23-jährige Wertingeri­n, die in Berlin wohnt.

„Gehackt“wurde vom vergangene­n Freitag bis zum darauffolg­enden Montag – freiwillig, fast ohne Pause und ohne Bezahlung. Das Ergebnis: Etwa 1500 Projekte, so vielfältig wie die Schwierigk­eiten, die das Coronaviru­s den Bürgern bereitet. Welche der pfiffigen Ideen gewinnen und unterstütz­t werden, entscheide­t eine Jury im Lauf der Woche. Die von der Bundesregi­erung unterstütz­te Initiative will zu einer digitalen Lösung der Krise beitragen. „Mit einer App möchten wir trotz physischer Distanz soziale Nähe herstellen, einen digitalen Tagesablau­f ermögliche­n und Anreize dafür schaffen, zu Hause zu bleiben“, verrät Juliane Stauch das von den engagierte­n jungen Leuten aus mehreren Bundesländ­ern geschaffen­e Produkt.

Dessen Titel „Wesolate“setzt sich aus den beiden englischen Wörtern „We“(Wir) und „isolate“(isolieren) zusammen. Eine Anspielung auf die Zeit während der Isolation daheim, die virtuell dennoch zusammen mit Freunden gestaltet werden könne. Mithilfe der App kann aus einer Reihe von unterschie­dlichen Events auf allen bekannten sozialen Plattforme­n ein digitaler Tagesplan zusammenge­stellt

Juliane Stauch war an der Entstehung der App „Wesolate“beteiligt.

werden. Juliane Stauch ist zufrieden mit dem, was bei der Teamleistu­ng herausgeko­mmen ist. Mit der App kann man seine Tagesabläu­fe gemeinsam mit anderen verplanen, etwa für Trainingse­inheiten oder das Lernen von Unistoff. Eine

Extraporti­on Motivation verspricht zudem die Tatsache, dass man in der App „Level“aufsteigen kann, ähnlich wie in vielen Spielen für Handy oder PC, wie das offizielle Video auf Youtube verrät. „Hier ist für jeden Geschmack zu jeder Tageszeit etwas dabei“, sagt die Zusamtaler­in erschöpft, aber zufrieden nach einem langen Wochenende. „Da steckt viel Herzblut von uns allen drin.“Die App ist ab Anfang April kostenlos erhältlich im Google Play Store und Apple App Store.

 ?? Foto: güs ??
Foto: güs
 ??  ?? Die App soll in Zeiten von Corona helfen.
Die App soll in Zeiten von Corona helfen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany