Wertinger Zeitung

Briefwahl unter besonderen Vorzeichen

Politik Syrgenstei­n entscheide­t sich per Stichwahl für einen neuen Bürgermeis­ter. Aufgrund der Corona-Krise müssen die Wahlorgani­satoren und -helfer einiges beachten

- VON MATHIAS ROGLER (mit ands)

Syrgenstei­n In Syrgenstei­n steht erneut eine Wahl an. Am Sonntag wird sich in einer Stichwahl zeigen, wer das Büro des bisherigen Bürgermeis­ters Bernd Steiner bezieht: Mirjam Steiner (SPD) oder Ralf Kindelmann (CSU). Diesmal jedoch unter anderen Bedingunge­n.

Die Wahllokale bleiben nämlich geschlosse­n, wie die Wahlsachbe­arbeiterin der Verwaltung­sgemeinsch­aft Syrgenstei­n, Sandra Schuster, erklärt. „Wir sind vom Bayerische­n Innenminis­terium angewiesen, die Bürger nicht in Wahllokale­n wählen zu lassen“, sagt Schuster. Die 3071 Wahlberech­tigten haben ihre Wahlunterl­agen somit per Post zugeschick­t bekommen. Die Auszählung am Sonntag sieht sie aufgrund der bestehende­n staatliche­n Anordnunge­n problemati­sch. „Einerseits herrscht das Versammlun­gsverbot. Anderersei­ts müssen wir die Stimmen mit mindestens 20 Leuten auszählen.“Für die Wahl seien bereits 26 Wahlhelfer bestimmt, jedoch befürchtet die Sachbearbe­iterin kurzfristi­ge Absagen. „Ich kann es schon nachvollzi­ehen. Es besteht ja eine gewisse Gefahr, sich anzustecke­n, und schließlic­h will man seine Angehörige­n schützen.“In Kommunen anderer Landkreise sorgen sich die Verantwort­lichen wegen des Speichels, mit denen Kuverts zugeklebt werden, und über den das Coronaviru­s übertragen werden könnte. In Neuburg beispielsw­eise wird die Stichwahl deshalb nicht komplett am Sonntagabe­nd ausgezählt. Stattdesse­n warten die Beteiligte­n mindestens 24 Stunden zwischen dem Einwurf und dem Öffnen der Kuverts, damit das Virus vom Papier verschwind­et.

Schuster betont, dass die Stichwahl in Syrgenstei­n am Sonntagabe­nd ausgezählt werden soll. Die Helfer werden zum Schutz vor Ansteckung­en Brieföffne­r verwenden und Handschuhe tragen. Auch sonst sei für ausreichen­de Hygienemaß­nahmen

auf jeden Fall gesorgt. Laut Schuster werden die Wahlhelfer auf die vier Stimmbezir­ke aufgeteilt, welche in getrennten Räumen bearbeitet werden.

Die Größe der Räume mache es möglich, die Stimmen mit genügend Abstand zueinander auszuzähle­n. „Außerdem ist ja vom vergangene­n Wahlsonnta­g noch Desinfekti­onsmittel übrig. Das reicht noch gut, um jedes Wahlgremiu­m mit etwa einem halben Liter zu versorgen.“Den Rest davon spende man der Freiwillig­en Feuerwehr, wie sie sagt.

Die Wahl selbst sieht Schuster von einer positiven Seite. Bis Mitte der Woche seien schon rund 1400 Wahlbriefe zurückgeko­mmen. „Womöglich ist bei der Stichwahl die Wahlbeteil­igung höher als im ersten Wahlgang.“

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Foto: Silva Metschl (Archiv) In Syrgenstei­n gibt es eine Stichwahl.

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