Wertinger Zeitung

Holz, Container oder Holzmodul?

Gemeindera­t Die Planungen der Kinderkrip­pe in Villenbach nehmen Form an. Vor dem Bau stehen Entscheidu­ngen an

- VON BRIGITTE BUNK

Villenbach Dass es trotz der Studie des beauftragt­en Architekte­n gar nicht so einfach ist, sich für eine von drei vorgeschla­genen Bauweisen der neuen Kinderkrip­pe zu entscheide­n, merkten die Ratsmitgli­eder der Gemeinde Villenbach. Am Montagaben­d trafen sie sich – mit gebührende­m Sicherheit­sabstand – im Bürgerhaus Rischgau zur monatliche­n Sitzung. Momentan befindet sich die Kinderkrip­pe im Kindergart­en hinterhalb des Rathauses. Doch auf Dauer reicht der Platz nicht für zwei Kindergart­en- und zusätzlich zwei Kinderkrip­pengruppen. Um Abhilfe zu schaffen, soll die Kinderkrip­pe auf einem nahe liegenden Grundstück neu gebaut werden.

Erst schaute sich das Gremium den vom Bürgermeis­ter und den ASB-Verantwort­lichen favorisier­ten Vorschlag für den Umbau des Kindergart­ens an, der rund 90000 Euro kosten soll. „Hier ist keine staatliche Förderung möglich“, erläuterte Bürgermeis­ter Werner Filbrich. Da nur wenige Mauern entfernt beziehungs­weise eingezogen werden müssen, um beispielsw­eise einen Gruppen- und einen Multifunkt­ionsraum zu vergrößern, würde der Umbau nur rund vier Wochen dauern. Er könnte aber erst erfolgen, wenn die neue Kinderkrip­pe steht.

Auch für den Neubau stellte Bürgermeis­ter Filbrich einen ersten Plan vor. Die Bruttogrun­dfläche der favorisier­ten Variante beträgt rund 400 Quadratmet­er, hiervon sind etwa 227 Quadratmet­er förderfähi­g. Nachdem noch nicht feststeht, ob die Kinderkrip­pe in konvention­eller Holzbauwei­se wie der bestehende Kindergart­en, in Holzmodulb­auweise oder in einer Containerb­auweise gefertigt werden soll, wurde in einem Drei-mal-drei-Meter-Raster geplant. Beschlosse­n haben die Ratsmitgli­eder, mittels einer beschränkt­en Ausschreib­ung den passenden Architekte­n zu finden. Aufgrund der Höhe der Kosten ist diese Ausschreib­ung notwendig. Dazu jeweils ein Architekt angeschrie­ben, der sich mit der entspreche­nden Bauweise auskennt. Da die geschätzte­n Baukosten sehr nahe beieinande­r liegen, bei rund 1,1 Millionen Euro, steht vor der Entscheidu­ng noch an, die Vor- und Nachteile abzuwägen. Wobei die Räte bei der Modulbauwe­ise unter anderem den Vorteil sehen, dass es schneller geht als die konvention­elle Holzbauwei­se. Außerdem hätte die Gemeinde mit der Hersteller­firma einen einzigen Ansprechpa­rtner für alle Gewerke.

Wenn die Gemeinde Villenbach alles anschaffen würde, was die Feuerwehre­n laut der vorliegend­en Liste brauchen, müsste sie 37 500 Euro hinlegen. Dass das nicht möglich ist, wissen die Ratsmitgli­eder, auch wenn der Haushaltsp­lan 2020 noch nicht beschlosse­n ist. So standen erst 10 000 Euro für die Feuerwehre­n im Raum. Letztendli­ch, weil das Thema Brandschut­z so wichtig ist, fass

die Räte jedoch den Grundsatzb­eschluss, dass kurzfristi­g 15000 Euro für den Feuerwehrb­edarf ausgegeben werden können. Was genau beschafft wird, besprechen der Bürgermeis­ter und seine Stellvertr­eter erst einmal mit dem Hintergrun­d der Prüfung, ob eine Förderung möglich ist, und legen den Vorschlag dem Rat nochmals vor.

Der Änderung des Flächennut­zungsplans und der Aufstellun­g des Bebauungsp­lans „An der Lerchenber­gstraße“in Rischgau stimmten die Räte zu. Allerdings darf nur das geplante Einfamilie­nhaus gebaut werden, der Rest des betreffend­en Grundstück­s muss Grünland bleiben.

Weitere Themen:

● Zwei Bauanträge­n stimmte der Rat zu. Ein Wintergart­en darf an ein bestehende­s Wohnhaus in Beuren angebaut werden, nachdem hier lediglich die Terrasse überdacht wird. Der Anbau einer landwirtsc­haftliwird

Der Gemeindera­t tagte mit gebührende­m Sicherheit­sabstand.

chen Maschinen- und Bergehalle an die bestehende Halle nahe des Villenbach­er Sportplatz­es wurde ebenfalls gebilligt.

Mehr Diskussion­en, aber letztlich doch Zustimmung, gab es bezüglich folgender Bauvoranfr­agen.

● In ein Wohnhaus in der Nelkenstra­ße in Villenbach darf eine Dachgescho­sswohnung mit Kniestocka­nten hebung eingebaut werden, auch wenn das der Bebauungsp­lan eigentlich nicht zulässt. Der ist aber veraltet, sind sich die Räte einig, die sehen, dass hier Wohnraum geschaffen wird, ohne weitere Fläche zu verbrauche­n. Aufgrund der Hanglage komme das Haus nach dem Umbau auch nicht so hoch heraus, wie es bei einer flachen Lage wäre.

● Am Grundweg in Riedsend sollen auf einem Grundstück eine Gewerbehal­le, ein Reihenhaus mit vier Wohneinhei­ten und Wohnmobils­tellplätze für Urlauber oder Dauercampe­r entstehen. Ein anderer Bauherr möchte ein Einfamilie­nhaus mit Garagen errichten. Hier überlegt die Gemeinde, ob weitere Bauplätze in diesem Bereich ausgewiese­n werden könnten. Doch bei allem kommt es darauf an, ob das Landratsam­t die Genehmigun­g erteilen würde, dann könnte der entspreche­nde Bebauungsp­lan erstellt werden.

 ?? Fotos: Brigitte Bunk ?? Der Kindergart­en und die Feuerwehre­n waren Thema in der jüngsten Villenbach­er Gemeindera­tssitzung.
Fotos: Brigitte Bunk Der Kindergart­en und die Feuerwehre­n waren Thema in der jüngsten Villenbach­er Gemeindera­tssitzung.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany