In die Simonsmühle sollen „Leben, Liebe und Lachen einziehen“
Projekt Christian Busam und Annett Loeprecht haben das historische Gebäude in Blindheim gekauft. Was ihre Pläne sind und warum der Stillstand für sie richtig teuer ist
Blindheim Christian Busam und Annett Loeprecht sind die neuen Besitzer der Simonsmühle. Das Paar hat das geschichtsträchtige Gebäude am Ortseingang von Blindheim vor wenigen Wochen gekauft. Ein Glücksfall für die Gemeinde und den Förderverein zum Erhalt der Simonsmühle. Damit ist ein jahrelanger Streit zu Ende gegangen. Und die neuen Besitzer haben große Pläne mit dem alten Gemäuer – und sind schon fleißig dabei, diese umzusetzen. Im Interview mit unserer Zeitung verraten sie, was sie mit dem Gebäude vorhaben.
Sie haben die Simonsmühle in Blindheim gekauft. Die Frage, die sich viele stellen. Warum? Busam/Loeprecht: Wir haben ein Haus gesucht, um ein gemeinsames Zuhause für die Familie zu schaffen. Die meisten Neubauten sind auf kleinen engen Grundstücken ohne Seele. So was wollten wir nicht. Wir haben das Haus gesehen und fanden die Lage schön und die besondere Ausstrahlung des Hauses. Zudem bietet Blindheim alles, was wir brauchen.
Welchen Bezug haben Sie zu Blindheim?
Busam/Loeprecht: Zu Blindheim haben wir keinen besonderen Bezug, was aber nicht heißen soll, dass es nicht unser Zuhause werden kann.
Das Gebäude ist denkmalgeschützt, einfach sanieren geht nicht. Sie müssen sich mit einigen Behörden abstimmen. Das ist aufgrund der Corona-Pandemie wahrscheinlich aktuell kaum bis nicht möglich, oder? Busam/Loeprecht: Das Thema Behörden ist ein leidiges. Schon vor dem Coronavirus ging alles nur sehr langsam voran. Die Situation jetzt ist noch trauriger. Das ist wirklich schade und trübt die Freude schon ziemlich. Wenn man sich vor Augen hält, wie lange die Simonsmühle keiner haben wollte, geschweige denn zu neuem Leben erwecken wollte, ist das nicht zu verstehen. Das Gebäude ist in einem wirklich desolaten Zustand. Wir möchten uns gerne der Aufgabe stellen, sind motiviert und voller Tatendrang. Vor allem Dach und Fenster sollten noch dieses Jahr saniert werden. Jeder Winter, jeder Frost und jeder Regen machen die Sache nicht besser. Finanziell ist es zudem auch eine Belastung, wenn es dauerhaft zum Stillstand kommt. Wir haben schon einiges an Mitteln in die Simonsmühle investiert. Jetzt muss es auch endlich mal weiter gehen. Wir sind ja keine Großinvestoren, sondern eine ganz normale Familie.
Ganz theoretisch: Wenn Sie so sanieren und bauen dürften, wie Sie wollen
– wie schauen Ihre Pläne mit der Simonsmühle aus?
Busam/Loeprecht: Die Pläne würden sich nicht sonderlich von unserem geplanten Vorhaben unterscheiden. Wir haben gemeinsam mit dem Planer und dem Architekten inzwischen ein schönes Konzept erstellt. Von der alten Mühle ist ohnehin nicht mehr viel übrig gewesen. Innen standen nur die Wände. Die Decken fallen bereits von alleine herunter und der Putz ohnehin. Der ursprüngliche Baukörper bleibt erhalten. Das ist ja klar. Aber innen braucht es eben auch die Möglichkeit, die Simonsmühle in die heutige Zeit zu begleiten. Angefangen von Wasser und Abwasser, Strom und natürlich sanitären Anlagen. Wir planen ja kein Museum, sondern ein Heim für eine Familie, in dem Leben, Liebe und Lachen Einzug halten sollen.
Sie sind schon fleißig am Werkeln. Zumindest sieht man Sie immer wieder mal vor Ort in Blindheim. Was haben Sie bislang schon gemacht? Busam/Loeprecht: Wir haben bereits die Grabgenehmigung für den Innenbereich der Mühle. Das ist ja schon mal ein kleiner Anfang. Derzeit wird der Boden vorbereitet, um eine Grundlage für die weiteren Aufbauten des Fußbodens zu schaffen. Der Rest muss leider noch warten.