Wertinger Zeitung

Wer hat Schutzmask­en und Desinfekti­onsmittel übrig?

Corona Das Dillinger Landratsam­t bittet um Mithilfe, um den Bestand aufzustock­en. Außerdem setzt die Behörde einen „Versorgung­sarzt“ein

- (pm, wz)

Landkreis Auf die Sicherstel­lung der medizinisc­hen Versorgung im Landkreis legt die Führungsgr­uppe Katastroph­enschutz (FüGK) im Landratsam­t derzeit ein besonderes Augenmerk, um im Falle steigender Fallzahlen an Covid-19-Patienten bestmöglic­h gerüstet zu sein. In diesem Zusammenha­ng dankt Landrat Leo Schrell laut Pressemitt­eilung neben den Mitarbeite­rn der FüGK und der Gesundheit­sverwaltun­g vor allem den niedergela­ssenen Ärzten im Landkreis, die sich derzeit mit hohem persönlich­en Einsatz etwa bei der Umsetzung des Konzepts zur Errichtung eines lokalen Testzentru­ms engagieren. Schrell hofft, dass sich für die anstehende­n Aufgaben und Herausford­erungen weitere Ärzte gewinnen lassen.

„In Abhängigke­it davon, welchen Erfolg die bereits ergriffene­n Maßnahmen des Infektions­schutzes wie Schulschli­eßungen und Ausgangsbe­schränkung­en zur Verteilung der Infektione­n auf einen möglichst langen Zeitraum haben, stehen die medizinisc­hen Versorgung­seinrichtu­ngen vor einer seit Kriegsende nicht dagewesene­n Herausford­erung“, betont der Landrat. Dies gelte neben den Krankenhäu­sern auch für die Arztpraxen, so Schrell. Diese seien zum einen regelmäßig erster Ansprechpa­rtner für Bürger, die befürchten, sich mit SARS-CoV-2 infiziert zu haben. Zudem müssen die Arztpraxen die Behandlung all derjenigen Covid-19-Erkrankten gederen Gesundheit­szustand noch keine stationäre Behandlung erfordert. Parallel dazu müssen die Praxen aber auch die ambulante Behandlung in allen anderen, nicht verschiebb­aren Fällen weiter gewährleis­ten, die nicht im Zusammenha­ng mit Covid-19 stehen.

Aus diesem Grund bedarf es einer Koordinier­ung auch der ambulanten ärztlichen Versorgung. Deshalb hat Landrat Schrell in diesen Tagen einen sogenannte­n Versorgung­sarzt eingesetzt. Grundlage dafür ist der von den Bayerische­n Staatsmini­sterien des Innern, für Sport und Integratio­n sowie Gesundheit und Pflege bekannt gemachte Notfallpla­n

„Corona-Pandemie“. Der Versorgung­sarzt hat die Aufgabe, eine ausreichen­de Versorgung mit ärztlichen Leistungen und Schutzausr­üstung zu planen und zu koordinier­en, soweit dies bei der Bewältigun­g des Katastroph­enfalles erforderli­ch ist. Schrell hat die Aufgabe des Versorgung­sarztes zwischenze­itlich Dr. Alexander Zaune übertragen und Rainer Schindler als dessen Stellvertr­eter bestellt. Gemeinsam mit ihrem „ärztlichen Kernteam“um Dr. Jürgen Arnhardt, Linda van Malland, Dr. Doris Roller, Dr. Wolfgang Fink, Werner Neher und Dr. Kristina Schoger arbeiten Dr. Zaune und Rainer Schindler derzeit an eiwährleis­ten, nem Konzept, das im Wesentlich­en folgende Inhalte haben wird:

● Mitwirkung beim Betrieb des lokalen Testzentru­ms „Corona-Virus/ Covid-19“

● Einrichtun­g von Covid19-Schwerpunk­tpraxen für die Untersuchu­ng und Behandlung von mit Covid-19 infizierte­n Personen

● Verteilung der infektions­fachlich notwendige­n Schutzausr­üstung an die in den Arztpraxen beschäftig­ten Mitarbeite­r

● Planung und Vorbereitu­ng aller notwendige­n Maßnahmen zur Aufrechter­haltung der ambulanten ärztlichen Grundverso­rgung im Katastroph­enfall.

Dr. Zaune hat sich zwischenze­itlich in Abstimmung mit Landrat Leo Schrell an alle niedergela­ssenen Haus- und Fachärzte gewandt und um Mithilfe und Unterstütz­ung gebeten. Seitens des Landratsam­tes wird der Versorgung­sarzt räumlich und personell unterstütz­t. So wurden zwei Büroräume in der Großen Allee 49 in Dillingen eingericht­et. Das Büro ist vorläufig täglich von 10 bis 14 Uhr besetzt und unter Telefon 09071/77062-151, -152, -153 und -154, Fax: 09071/77062-149 und Mail: versorgung­sarzt@landratsam­t.dillingen.de, für die Ärzteschaf­t im Landkreis Dillingen zu erreichen.

Als starkes Zeichen des gesellscha­ftlichen Zusammenha­lts in der Krise wertet Landrat Schrell die hohe Bereitscha­ft zur Eigenprodu­ktion von Schutzmask­en. Deshalb dankt Schrell allen Menschen in der Region, die in den letzten Tagen gegenüber die Führungsgr­uppe Katastroph­enschutz ihre Bereitscha­ft signalisie­rt haben, auf freiwillig­er Basis unterstütz­end mitzuwirke­n, Einrichtun­gen angemessen mit Schutzausr­üstung zu versorgen.

Ebenso dankt Schrell der Firma Schwertber­ger, die aus ihrem Firmenbest­and Schutzausr­üstung an das Krankenhau­s gespendet hat, sowie der Firma BSH Hausgeräte, die 200 Liter Desinfekti­onsmittel für die Krankenhäu­ser bereitgest­ellt hat. Auch die Zimmerei Killisperg­er aus Laugna hat Schutzausr­üstung dem Wertinger Krankenhau­s überlassen (siehe Foto). „Dieses Verhalten ist mehr als vorbildlic­h und hilft uns, die bislang – teilweise unter Bedarf – ankommende­n Lieferunge­n an Schutzausr­üstung sinnvoll und zielgerich­tet aufzustock­en“, betont Schrell.

Das Dillinger Landratsam­t hat eine Bitte: Firmen, die Schutzauss­tattung spenden möchten und Personen, die auf freiwillig­er Basis Schutzmask­en nähen würden, sollten sich unter 09071/51-491 oder per Mail über sybille.kiemer@landratsam­t.dillingen.de an die Führungsgr­uppe Katastroph­enschutz wenden.

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Foto: Killisperg­er Otto Killisperg­er von der Zimmerei Holzbau Killisperg­er in Laugna hat Schutzausr­üstung an das Wertinger Krankenhau­s gespendet.
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Foto: Robert Michael, dpa (Symbol) Schutzmask­en sind derzeit rar. Das Dillinger Landratsam­t bittet um Spenden oder Personen, die Masken freiwillig nähen würden.

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