Umweltbewusster gärtnern ohne Torf
Kompost Das Mooseum in Bächingen hat Tipps für Alternativen – dazu zählt auch der Kompost
Bächingen Meistens ist gekaufte Erde mit Torfsubstraten durchsetzt, diese eignen sich gut für die Kultur von Pflanzen im Garten und in Töpfen. Ute Hospodarsch von der Umweltstation Mooseum in Bächingen klärt auf: „Für unsere Umwelt ist dies jedoch schädlich, denn intakte Moore sind Lebensräume hoch spezialisierter, selten gewordener Tier- und Pflanzenarten.
Um Hochmoortorf zu gewinnen, werden etwa in Weißrussland und im Baltikum Moore entwässert, um den Torf abbauen zu können, der als Blumenerde verkauft wird. Dabei sind die Moore ein extrem wichtiger Bestandteil unserer Natur und Umwelt, denn obwohl Moore nur drei Prozent der Landfläche der Erde ausmachen, ist in ihnen rund 30 Prozent des Bodenkohlenstoffs gespeichert.“Gärtnern mit torffreier Blumenerde ist deswegen ein wesentlicher Beitrag zum Natur- und Klimaschutz, schreibt das Mooseum in einer Mitteilung. In Kompostoder Erdenwerken wird hochwertige, torffreie Erde angeboten. Auch in gut sortierten Gartencentern wird torffreie Erde meist mit dem Hinweis „Bio“verkauft. Eine besonders gute Alternative ist der Kompost im eigenen Garten, denn er liefert wertvollen Humus, wenn man einige Dinge beachtet: Ob Schnellkomposter, Holzkomposter oder ein offener Komposthaufen: Der Standort ist entscheidend. Der Kompost sollte nicht zu sonnig stehen, damit er nicht austrocknet, und vor Nässe geschützt sein, damit er nicht fault. Ein Platz im Halbschatten, der zudem windgeschützt ist, ist ideal. Ein entsprechender Abstand zum Nachbarn erspart mögliche Diskussionen.
Von elementarer Wichtigkeit ist, was auf den Kompost darf und was nicht. Gekochte Essensreste, Fleisch, Milchprodukte oder Gebäck haben auf dem Kompost nichts verloren, denn sie können Ratten und Füchse anlocken. Garten- und Küchenabfälle hingegen, Stroh, Mist, Federn, Eierschalen, Papier in Maßen sind auf dem Kompost gut aufgehoben. Auch Rasenschnitt, der sollte allerdings etwas angetrocknet sein und nicht zu viel, damit sich keine fauligen Schichten bilden. Auch dünne Äste dazwischen helfen beim Belüften. Je nach Zusammensetzung kann man nach einigen Wochen bis Monaten mit wertvollem Humus rechnen. Dieser ist fertig, wenn er nach Waldboden riecht. Am besten bringt man den Humus im Frühjahr auf, das unterstützt die Pflanzen.