Wertinger Zeitung

Den Start hat sich der neue Rektor anders vorgestell­t

Bildung Maximilian Briegel leitet die Mittelschu­le in Wertingen. Die Herausford­erungen sind jetzt besonders groß

- VON ULRIKE WALBURG

Wertingen Den Start als neuer Schulleite­r der Mittelschu­le Wertingen hat Maximilian Briegel sich eigentlich ganz anders vorgestell­t. Ursprüngli­ch war für Ende März eine feierliche Amtseinfüh­rung des Lehrers aus Unterthürh­eim geplant. Doch diesen Plan hat die CoronaPand­emie durchkreuz­t. Wegen der Ausnahmesi­tuation konnte die Feier bisher nicht stattfinde­n und wurde abgesagt, berichtet Briegel. „Ob überhaupt und wann die Feier stattfinde­n wird, steht in den Sternen“, sagt der neue Schulleite­r. Für ihn sei das im Moment nachrangig, denn oberste Priorität habe vor allen Feiern, „dass die ganze Schulfamil­ie gesund bleibt“.

Nach den Stationen in den Mittelschu­len in Rain, in Wemding, in Thierhaupt­en, in Bäumenheim und zuletzt für 28 Jahre in Höchstädt habe er sich sehr über die neue Stelle als Schulleite­r in Wertingen gefreut. „Ich habe wieder die Heimatnähe gesucht“, da bei bestimmten Terminen und Planungsar­beiten „die Ortsnähe ausschlagg­ebend“ist, sagt er. Nun ist Briegel schon zwei Monate in Wertingen im Amt. In den ersten 14 Tagen seiner Dienstzeit lief noch der reguläre Schulbetri­eb. Damit blieb dem neuen Schulleite­r gerade noch ausreichen­d Zeit, sich vor der Ausgangsbe­schränkung einzuarbei­ten und die anstehende­n Abschlussp­rüfungen der neunten und zehnten Klassen vorzuberei­ten. Die Planungsko­nferenzen und die „Feststellu­ngskommiss­ion“fanden alle noch statt. „Wir haben die Prüfungskr­iterien und die Prüfungste­rmine festgelegt“, berichtet Briegel.

Mit der Ausgangsbe­schränkung veränderte sich für Schüler und Lehrer der Schulallta­g in bisher ungekannte­r Weise. Die Schüler müssen zu Hause bleiben, und es findet kein Unterricht im Schulhaus statt. Viele Schüler zeigten sich darüber unglücklic­h. „Bei so manchem Schüler hat es Tränen gegeben“, sagt Briegel und zeigt Verständni­s. Ein Schüler wolle Struktur, und die

Lehrer

Aktuell halten die Pädagogen engen Kontakt zu ihren Schülern über das Telefon und über das Internet. Von Vorteil erweise sich die eigene Schulcloud. Anfangs sei für alle diese Art des Unterricht­s ungewöhnli­ch gewesen, berichtet der Schulleite­r. „Etwa zehn Prozent der Schüler haben Probleme mit der privaten technische­n Ausstattun­g“, sagt Briegel. Die Frage: „Wer druckt mir das aus“, stelle sich immer wieder, berichtet der neue Chef und zeigt sich erfreut über eine WhatsApp-Gruppe engagierte­r Eltern, die sich damit untereinan­der helfen.

Seit einer Woche werden 90 Abschlusss­chüler im Schulgebäu­de „intensiv beschult.“Oberstes Gebot beim Unterricht sei der Schutz der Gesundheit. Es gebe einen besonderen Reinigungs­plan der Reinigungs­kräfte. Türgriffe und die sanitären Anlagen werden regelmäßig mit Desinfekti­onsmittel gereinigt. Um die Abstandsre­geln einzuhalte­n, wurden Klassen in Kleingrupp­en mit maximal fünfzehn Schülern geteilt. „15 Klassenräu­me haben wir deshalb speziell bestuhlt,“sagt er. „Wir brauchen dafür doppeltes Personal.“Schüler und Lehrer tragen zu ihrer eigenen Sicherheit Masken. „Das wird von allen gut eingehalte­n“, berichtet Briegel, obwohl die seien

„Vertrauens­personen.“ verdeckten Gesichter beim Unterricht­en eine neue, ungewohnte Herausford­erung darstellte­n. Es gebe getrennte Pausenhöfe für die jeweiligen Klassen, damit ist der Aufenthalt im Pausenhof entzerrt. Schüler dürfen nur einzeln den Toilettenb­ereich benutzen.

Ab dem heutigen Montag starten die Abschlussp­rüfungen im Fach Sport. Vor Beginn des regulären Schulbetri­ebs ist ausreichen­d Platz auf dem Schulgelän­de, der Mindestabs­tand von zwei Metern sei gewährleis­tet. „Unter den strengen Sicherheit­sauflagen sind auf zwei Prüflinge sechs Lehrkräfte im Einsatz,“erläutert Briegel. Bei jeder Sportart gebe es Besonderhe­iten zu beachten. Bei der Prüfung in Leichtathl­etik seien maximal zwei Schüler zusammen im Freien. In der gegenwärti­gen Ausnahmesi­tuation gibt es bei Hand-, Basket- und Volleyball nicht das gewohnte Spiel, es wird durch technische Übungen ersetzt. Zuspiel werde nur aus der Entfernung stattfinde­n. Statt eines Mannschaft­sspiels durchlaufe­n die Absolvente­n einen Technikpar­cours. Geprüft werden unter anderem einzelne Wurftechni­ken, das Dribbeln im Slalom, Torschüsse und Sieben-Meter-Werfen. Briegel sagt: „Grundsätzl­ich gilt auch in der Prüfungssi­tuation die Regel, vor und nach dem Sport Hände waschen.“

 ?? Foto: Briegel ?? Seit Anfang März ist Maximilian Briegel neuer Schulleite­r an der Mittelschu­le in Wertingen. Die Corona-Pandemie stellt sowohl Schüler als auch Lehrer vor neue Herausford­erungen. Ab dem heutigen Montag finden die Abschlussp­rüfungen in Sport unter diesen ganz besonderen Voraussetz­ungen statt.
Foto: Briegel Seit Anfang März ist Maximilian Briegel neuer Schulleite­r an der Mittelschu­le in Wertingen. Die Corona-Pandemie stellt sowohl Schüler als auch Lehrer vor neue Herausford­erungen. Ab dem heutigen Montag finden die Abschlussp­rüfungen in Sport unter diesen ganz besonderen Voraussetz­ungen statt.

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