Einladung ins Schlaraffenland
Das winzige Corona-Virus hat unsere Lebenslust gewaltig eingeschränkt. Aber schon winkt Entlastung. Die amerikanischen Eheleute Thomas und Ruth Roy haben für heute, den 11. Mai, den globalen Aktionstag „Iss was du willst“ins Leben gerufen.
Menschen in aller Welt, die sich bisher strengen Diät-Regeln unterworfen haben, stehen aufatmend vor ihren Kühlschränken und überlegen, was sie essen wollen. Während der Ausgangssperre sind in vielen Haushalten nicht nur Toilettenrollen, sondern auch kulinarische Köstlichkeiten angehäuft worden. Das eröffnet schöne Aussichten für Volltreffer am EatWhat-You-Want-Day. Plötzlich ist es erlaubt, sich alle Kindheitsträume vom Schlaraffenland zu erfüllen. Denkbar ist es allerdings, dass überfutterte Genießer schon morgen einen Grund zur Reue haben.
Denn am Dienstag, 12. Mai, begeht die Welt den „Internationalen Tag der Krankenpflege“. Da wird sich mancher „Iss-was-duwillst“-Geschädigte an die Meldung erinnern, dass das Covid-19-Virus besonders stark von den Fettpolstern der Übergewichtigen angezogen wird.
Das ist auch der Grund, weshalb der heutige „Iss-was-du-willst„Tag in Bundeswehr-Kasernen nicht gefeiert wird. Schon Gottfried Keller hinterließ uns in den „Züricher Novellen“die Mahnung: „Vorzüglich aber sollten sich junge Offiziers solcher Näschereien enthalten, weil sie den Mann vor der Zeit dickleibig und zum Dienste untauglich machen.“