Eine Nacht – sechs Wildunfälle
Verkehr Ein Reh ist gleich von zwei Autos verletzt worden, ein anderes wurde schwer verwundet zurückgelassen
Landkreis Wie die Dillinger Polizei mitteilte, entstand bei den insgesamt sechs Unfällen ein Gesamtschaden in Höhe von rund 6500 Euro.
Im Bereich Oggenhausen prallte am Freitag um 5 Uhr früh ein Autofahrer gegen ein Reh. Dabei entstand ein Sachschaden von etwa 1000 Euro. Das Tier lief nach dem Zusammenstoß weiter.
Bei Diemantstein verendete ein Reh, nachdem es am Donnerstag um 22.15 Uhr über die Kreisstraße DLG 5 lief und von einem Wagen erfasst wurde. Schaden: 1000 Euro. Um 21.30 Uhr touchierte eine Frau mit ihrem Wagen ein querendes Reh auf der Weisinger
Straße.
Tier
Das sprang davon. Schaden am Wagen: ebenfalls geschätzt 1000 Euro.
Fast zeitgleich prallte auf der Staatsstraße 2028 bei Aislingen ebenfalls ein Reh mit einem Pkw zusammen. Das Fahrzeug war anschließend nicht mehr fahrbereit und musste abgeschleppt werden. Es entstand ein Sachschaden von etwa 1000 Euro. Ein nachfolgender Wagen wurde ebenfalls leicht beschädigt, nachdem er über die abgefallenen Fahrzeugteile gefahren war. Es entstand ein Schaden von rund 500 Euro. Das Reh verendete noch an der Unfallstelle. Zwischen Oggenhausen und Staufen prallte ein
Autofahrer am Donnerstag um 21.30 Uhr auf der Staatsstraße 2025 mit seinem Wagen gegen ein querenden Reh. Das Tier wurde auf die Gegenfahrbahn geschleudert, wo es noch von einem entgegenkommenden Wagen angefahren wurde. An den Fahrzeugen entstand ein Sachschaden von etwa 2000 Euro.
In Hinterried hörte eine Anwohnerin in der Dorfstraße am Freitag kurz nach Mitternacht einen lauten Knall. Auf der Straße entdeckte sie dann ein stark verletztes Reh, das offensichtlich zuvor angefahren und einfach zurückgelassen wurde. Das stark blutende Tier hatte anschließend noch versucht, sich von der Straße zu schleppen.
Die hinzugerufene Polizei fand zahlreiche Teile eines Wagens. Das Tier wurde von einem Jäger erlöst.
In diesem Zusammenhang bittet die Polizeiinspektion Dillingen erneut um erhöhte Aufmerksamkeit im Straßenverkehr. Grade in der Dämmerung und Abendstunden laufen die scheuen Waldbewohner zur Futtersuche aus den geschützten Waldbereichen. Besonders auf Straßen, die entlang und durch Waldgebiete führen, aber auch an Übergängen von bewaldeten Flächen auf Felder und Wiesen müssen Verkehrsteilnehmer vermehrt auf plötzlichen Wildtierwechsel gefasst sein. Daher sollte grade in diesen Bereichen das Tempo verringert und besonders auf Wild geachtet werden, dass sich in der Nähe der Fahrbahn aufhält.
Bei frühzeitigen Erkennen von Wildtieren sollte das Fernlicht ausgeschalten und mit verringerter Geschwindigkeit herangefahren werden, damit die Tiere nicht auf der
Fahrbahn verharren. Oft hilft auch ein kurzes hupen, um die Tiere von der Fahrbahn zu verscheuchen. Es sollte immer damit gerechnet werden, dass sich mehrere Tiere in der Nähe aufhalten, daher sollte mit gebotener Vorsicht weitergefahren werden.
Sollte es dennoch zu einem Unfall kommen, ist jeder Verkehrsteilnehmer verpflichtet, dies der Polizei oder dem zuständigen Jagdrevierbesitzer zu melden. Vor allem bei verletzen Tieren, die von der Unfallstelle weglaufen, ist dies besonders wichtig, um den Tier unnötige Qualen zu ersparen. Sollte das Tier nicht von der Fahrbahn entfernt werden können, so ist die Unfallstelle abzusichern um dafür zu sorgen, dass kein weiterer Verkehrsteilnehmer verunglückt.