Ein Polizeihund durchsucht den zerstörten Edeka
Großbrand Die Ermittler gehen weiter von Brandstiftung aus. Was der Lebensmittel-Konzern nun in Höchstädt vorhat
Höchstädt Zwei Tage nach dem verheerenden Brand des Edeka in Höchstädt laufen die Ermittlungen zur Brandursache auf Hochtouren. „Wir haben weiter den Verdacht, dass es sich um Brandstiftung handelt“, teilt der Leiter der Kriminalpolizeiinspektion Dillingen, Michael Lechner, auf Anfrage mit. Es würden bei der Ermittlung der Brandursache aber auch alle anderen Möglichkeiten überprüft. Auf dem Gelände an der Lutzinger Straße in Höchstädt waren am Sonntag und Montag Brandfahnder der Dillinger Kripo und des Bayerischen Landeskriminalamts im Einsatz. „Wir werden auch noch einen Brandmittel-Suchhund einsetzen“, kündigt Lechner an. Der Schäferhund des Polizeipräsidiums Unterfranken soll am Mittwoch in Höchstädt zum Einsatz kommen.
Das Feuer war in der Nacht zum Sonntag gegen 4.15 Uhr in dem Supermarkt ausgebrochen. Etwa 100
Helfer der Feuerwehren Höchstädt, Deisenhofen, Sonderheim, Steinheim und Dillingen sowie das Technische Hilfswerk versuchten, den Großbrand zu löschen. Einsatzleiter Stephan Karg sagte aber schon zu einem frühen Zeitpunkt, dass das Abbrennen des Gebäudes nicht zu verhindern sein werde. So kam es, der Supermarkt wurde durch das Feuer total zerstört. Den Schaden am Gebäude gibt die Polizei mit rund vier Millionen Euro an. Hinzu kommen die vernichteten Waren, deren Wert die Polizei mit rund 1,5 Millionen Euro beziffert.
Unternehmer Rudy Kimmerle, dem das Gebäude gehört, hat am Montag gegenüber unserer Zeitung versichert, dass er den Supermarkt sofort wieder aufbauen will, wenn Edeka am Standort festhält. Und dies stellt der Lebensmittelkonzern auf Anfrage unserer Zeitung in Aussicht. „Wir kommen wieder, und alle Arbeitsplätze bleiben während dieser schwierigen Zeit erhalten“, teilt Sprecher Christian Strauß von
Edeka Südbayern (Gaimersheim) mit. Gemeinsam mit dem Vermieter werde Edeka alles daransetzen, in Höchstädt schnellstmöglich einen neuen Markt zu errichten. „Bis dahin versorgen wir alle Höchstädter in bekannter Qualität und mit bestem Service in den Edeka-Märkten in Dillingen und Wertingen“, verspricht Strauß. Die Kollegen dort werden seinen Worten zufolge die Höchstädter Mitarbeiter bis zum Neustart gerne in ihren Reihen aufnehmen. Der Sprecher kündigt zudem einen Treue-Rabatt für alle Kunden an, „die uns unter diesen schwierigen Umständen unterstützen“. Das Unternehmen werde Haushalte am Wochenende mit Flugblättern darüber informieren.
Edeka dankt in seiner Pressemitteilung allen Feuerwehrleuten und den weiteren Einsatzkräften, die in der Brandnacht schnelle Hilfe geleistet haben. „Wir sind sehr froh, dass niemand verletzt wurde“, sagt Strauß. Wann der neue Edeka in Höchstädt wieder aufgebaut sein wird, darüber könne er jetzt noch keine Auskunft geben.
Bürgermeister Gerrit Maneth ist unterdessen bemüht, eine Containerlösung für Postgeschäfte zu finden. Im Edeka war die einzige Höchstädter Postagentur untergebracht. Bewohner der Kernstadt und des Stadtteils Sonderheim müssen bis auf Weiteres Trinkwasser vor dem Gebrauch abkochen. Bei den Löscharbeiten könnte es zu einer Verunreinigung des Trinkwassers gekommen sein. Das Ergebnis der Untersuchungen lag am Dienstagnachmittag noch nicht vor.