Heiraten im schmucken Zehentstadel
Gemeinderat Der Rathausumbau macht eine Alternative für Trauungen nötig. Wie es anschließend weitergehen soll
Buttenwiesen Im Zehentstadel in Pfaffenhofen können sich Paare künftig trauen lassen. Das entschied der Gemeinderat Buttenwiesen in seiner Sitzung am Montagabend. Grund dafür ist der anstehende Umbau des Rathauses. Dabei wird der Trauungssaal im zweiten Obergeschoss übergangsweise für Mitarbeiter der Verwaltung benötigt. Wie es nach dem Rathausumbau mit den Trauungen weitergehen soll, darüber haben die Gemeinderäte ebenfalls bereits entschieden.
Der in den vergangenen Jahren renovierte Zehentstadel im Buttenwiesener Ortsteil Pfaffenhofen wird mittlerweile für verschiedenste Veranstaltungen genutzt. Im Rathaus waren bereits mehrere Anfragen eingegangen, ob es möglich wäre, sich standesamtlich im Zehentstadel trauen zu lassen. Laut Bürgermeister Hans Kaltner eigne sich das repräsentative Gebäude optimal für Trauungen und stelle eine schöne zusätzliche Bereicherung zum Trauungssaal im Rathaus dar.
Wie Kaltner weiter mitteilte, könnten Gemeinden grundsätzlich geeignete Räume außerhalb des Standesamtes zu weiteren Trauzimmern bestimmen und damit eine Außenstelle des Standesamtes einrichten. Der Raum müsse allerdings in seiner Größe und Ausgestaltung einer würdevollen Eheschließung genügen. Das treffe beim Zehentstadel voll zu. Zudem gebe es hier zum einen die Möglichkeit, mit vielen Leuten – „70 bis 80 Leute kommen heutzutage öfters vor“– im Stadel im Erdgeschoss die Trauung auszurichten. Alternativ könnten auch im Obergeschoss Trauungen stattfinden.
Die Gemeinderäte stimmten mit dem Bürgermeister darin überein, den gesamten Zehentstadel als Eheschließungsort zu widmen. Zudem soll die Möglichkeit, sich dort trauen zu lassen – unabhängig vom Rathausumbau – stets bestehen bleiben. Parallel dazu will man auch den Trauungssaal im Rathaus für Eheschließungen erhalten.
Die Nutzung des Zehentstadels als Trauungsort wird für die Brautpaare
wie der Rathaussaal gebührenfrei sein. „Wenn dort anschließend allerdings noch eine Fete stattfindet, wird diese als private Veranstaltung entsprechend verrechnet“, stellte Bürgermeister Hans Kaltner klar.
Wer die Trauungen vornimmt, war ebenfalls Thema der Gemeinderatssitzung. Nachdem die ehemalige Leiterin des Standesamtes Buttenwiesen, Franziska Prügel, im März 2019 in Mutterschutz gegangen war, hatte Rainer Schechinger das Amt übernommen. Im Mai dieses Jahres kehrte die Standesbeamtin, mittlerweile verheiratete Franziska Ritter, in ihren Beruf zurück. Da sie mehr als ein Jahr keine Beurkundung vorgenommen hatte, musste sie nun neu als Standesbeamtin bestellt werden. Dies erfolgte durch den Gemeinderat. Rainer Schechinger wird weiterhin das Standesamt leiten.
Standesbeamte, begrenzt auf Eheschließungen, können auch die
Bürgermeister einer Gemeinde sein – der Erste Bürgermeister kraft seines Amtes, die weiteren durch einen Beschluss des Gemeinderates. Da dieser erfolgte, können künftig neben Hans Kaltner auch Johanna Eser-Weidel (Zweite Bürgermeisterin) und Gerhard Kaltner (Dritter Bürgermeister) Trauungen vornehmen. Vor allem an den Wochenenden habe sich diese Möglichkeit in der Vergangenheit mehrfach bewährt, erinnerte Hans Kaltner.